Wie pinkeln Astronautinnen im Weltraum, NASA?

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Im All ist die Notdurft eine Herausforderung. Astronautinnen der NASA sind darauf vorbereitet: Selbstkatheterisierung ist eine gängige Praxis. Dabei wird ein steriler Schlauch in die Blase eingeführt, um sie vollständig zu entleeren. Diese Methode stellt sicher, dass im schwerelosen Raum ein hygienisches und effizientes Urinieren möglich ist.

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Im Weltall pinkeln – für Astronautinnen eine logistische und technische Herausforderung, die die NASA mit verschiedenen Methoden angeht. Während früher Windeln und Auffangbeutel zum Einsatz kamen, setzt man heute auf ausgeklügelte Toilettensysteme und, in bestimmten Situationen, auf die Selbstkatheterisierung.

Die modernen Weltraumtoiletten funktionieren im Prinzip wie ein Staubsauger: Ein Luftstrom saugt den Urin in einen Behälter. Für Männer und Frauen gibt es jeweils angepasste Aufsätze. Diese Systeme sind komplex und erfordern regelmäßige Wartung. Ein Stromausfall oder eine Fehlfunktion können die Benutzung erschweren.

Gerade bei Außenbordeinsätzen (EVAs), die mehrere Stunden dauern können, bietet die Selbstkatheterisierung eine praktische Lösung. Astronautinnen, aber auch Astronauten, können so ihre Blase zuverlässig und kontrolliert entleeren, ohne den Raumanzug ausziehen zu müssen. Der Katheter wird dabei steril eingeführt und der Urin in einen Beutel abgeleitet. Die Methode erfordert zwar Übung und kann anfangs unangenehm sein, bietet aber im Vergleich zu Windeln oder vollen Auffangbeuteln im Raumanzug einen erheblichen Komfort- und Sicherheitsgewinn.

Die NASA investiert kontinuierlich in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien, um die Hygiene im Weltraum zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Experimente mit Urin-Recycling-Systemen, die das Abwasser in Trinkwasser umwandeln. Auch die Entwicklung komfortablerer und effizienterer Toilettensysteme für zukünftige Langzeitmissionen zum Mond oder Mars hat hohe Priorität. Denn eine funktionierende „Toilettenlösung“ ist essenziell für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Astronautinnen und Astronauten.

Die Selbstkatheterisierung ist also kein alltäglicher Vorgang im Weltraum, sondern eine bewährte Methode für spezielle Situationen, die den Astronautinnen und Astronauten mehr Flexibilität und Sicherheit bietet.