Wie sieht ein Wurmbefall beim Menschen aus?

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Wurmbefall zeigt sich durch Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust, Blutarmut und Juckreiz am After. Manchmal sind Würmer oder Teile davon im Stuhl sichtbar. Schwere Infektionen können Leber, Lunge oder Gehirn befallen. Eine ärztliche Behandlung ist wichtig.

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Unsichtbare Feinde: Wurmbefall beim Menschen – Symptome, Ursachen und Behandlung

Wurmbefall, medizinisch als Helminthiasis bezeichnet, ist eine weitverbreitete parasitäre Infektion, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Obwohl oft unterschätzt, kann ein Wurmbefall weitreichende Folgen für die Gesundheit haben, von leichten Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Komplikationen. Im Gegensatz zu verbreiteten Mythen, ist ein Wurmbefall keine Erkrankung der „Unhygiene“, sondern kann auch bei Personen mit hoher Hygiene auftreten, insbesondere durch den Konsum kontaminierter Lebensmittel oder Wasser.

Vielfältige Symptome – ein unspezifisches Bild:

Die Symptome eines Wurmbefalls sind vielfältig und unspezifisch, was die Diagnose erschwert. Oftmals ähneln sie anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Gastrointestinale Beschwerden: Bauchschmerzen, oft krampfartig, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind häufige Begleiterscheinungen. Der Stuhlgang kann schleimig oder blutig sein. Die Intensität dieser Symptome variiert stark je nach Art des Wurms und dem Ausmaß des Befalls.

  • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit können ebenfalls auftreten. Ein chronischer Wurmbefall kann zu einer Mangelernährung führen, da die Parasiten Nährstoffe aus dem Körper ziehen.

  • Hautreaktionen: Intensiver Juckreiz, insbesondere im Afterbereich (bei Madenwürmern), ist ein charakteristisches Symptom. Hautausschläge können ebenfalls auftreten.

  • Blutarmut (Anämie): Einige Würmer ernähren sich vom Blut des Wirts, was zu einer Anämie führen kann. Diese äußert sich in Müdigkeit, Blässe und Kurzatmigkeit.

  • Weitere Komplikationen: In schweren Fällen können Würmer oder ihre Larven Organe wie Leber, Lunge oder Gehirn befallen und dort zu Entzündungen und Gewebeschäden führen. Diese Komplikationen sind jedoch eher selten. Die Symptome hängen stark von der betroffenen Organregion ab und können von Husten und Atemnot bis hin zu neurologischen Störungen reichen.

Die Diagnose – mehr als nur ein Blick auf den Stuhl:

Die Diagnose eines Wurmbefalls erfolgt in der Regel durch eine Stuhluntersuchung. Dabei werden Wurmeier oder Wurmabschnitte mikroskopisch nachgewiesen. Blutuntersuchungen können helfen, den Grad der Anämie oder andere durch den Wurmbefall ausgelöste Entzündungen zu bestimmen. In einigen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgenaufnahmen notwendig, um den Befall von Organen zu visualisieren.

Behandlung und Vorbeugung – eine individuelle Herangehensweise:

Die Behandlung eines Wurmbefalls erfolgt in der Regel mit Antiparasitika, die vom Arzt verschrieben werden. Die Wahl des Medikaments hängt von der Art des Wurms ab. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert die Einhaltung der vom Arzt verordneten Dosierung und Dauer der Therapie.

Präventive Maßnahmen umfassen:

  • Hygiene: gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen, regelmäßiges Duschen und sorgfältiges Waschen von Obst und Gemüse.
  • Lebensmittelhygiene: Vermeidung von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch und Fisch, sowie das Trinken von abgekochtem oder sicherem Leitungswasser.
  • Tierkontakt: Regelmäßige Entwurmung von Haustieren.

Ein Wurmbefall sollte immer von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden. Selbstmedikation ist nicht ratsam und kann die Diagnose und Behandlung erschweren. Bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Symptomen ist es wichtig, schnell einen Arzt aufzusuchen.