Wie sieht eine normale Atemung beim Hund aus?

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Ruhige Hunde atmen gleichmäßig und kaum hörbar. Die Atemfrequenz variiert altersabhängig: Welpen etwas schneller als erwachsene Hunde, Senioren am langsamsten. Achten Sie auf einen regelmäßigen Rhythmus – unregelmäßige Atmung erfordert tierärztliche Untersuchung.

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Die stille Atmung: Wie atmet ein gesunder Hund?

Die Atmung unseres vierbeinigen Freundes ist ein stiller, nahezu unscheinbarer Prozess – zumindest dann, wenn alles in Ordnung ist. Ein entspannter, gesunder Hund atmet ruhig, gleichmäßig und nahezu geräuschlos. Im Gegensatz zu uns Menschen, die primär mit der Nase atmen, nutzen Hunde sowohl ihre Nase als auch ihren Mund, wobei die Nase den Hauptanteil übernimmt. Die Beobachtung der Atmung kann jedoch wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand liefern. Deshalb ist es wichtig, ein Gespür für die “normale” Atmung Ihres Hundes zu entwickeln.

Was zeichnet eine normale Hunderespiraton aus?

Eine normale Atmung beim Hund ist charakterisiert durch:

  • Gleichmäßigkeit: Die Atemzüge folgen in regelmäßigen Abständen aufeinander. Es gibt keinen auffälligen Unterschied in der Länge der Ein- und Ausatemphasen.
  • Leise Atmung: Ein gesunder Hund atmet so leise, dass man sie nur aus sehr kurzer Distanz wahrnehmen kann. Rasselnde, pfeifende oder sonstwie hörbare Geräusche deuten auf eine mögliche Erkrankung hin.
  • Ruhige Bauchbewegung: Die Atmung findet primär durch die Bauchatmung statt. Sie beobachten eine sanfte Ausdehnung und Zusammenziehung des Bauches während des Ein- und Ausatmens. Der Brustkorb bewegt sich ebenfalls, aber weniger deutlich als der Bauch.
  • Atemfrequenz: Die Atemfrequenz ist altersabhängig und variiert stark von Rasse zu Rasse. Generell gilt: Welpen atmen schneller als erwachsene Hunde. Ältere Hunde atmen in der Regel langsamer. Eine Faustregel besagt, dass ein erwachsener Hund zwischen 10 und 30 Atemzügen pro Minute hat. Diese Zahl ist jedoch nur ein grober Richtwert und kann stark schwanken, abhängig von Aktivität, Temperatur und Stresslevel. Wichtig ist die Konstanz der Atemfrequenz.

Wann sollte man zum Tierarzt gehen?

Auch wenn die oben genannten Punkte als Richtwerte dienen, ist es entscheidend, auf Veränderungen in der Atmung Ihres Hundes zu achten. Folgendes sollte Sie alarmieren und einen Tierarztbesuch erforderlich machen:

  • Unregelmäßige Atmung: Schwankende Atemfrequenz, unregelmäßige Pausen zwischen den Atemzügen oder ein auffälliger Wechsel zwischen schneller und langsamer Atmung.
  • Vermehrte Atemfrequenz (Tachypnoe): Eine deutlich erhöhte Atemfrequenz, die über den altersbedingten Normalwert hinausgeht, insbesondere in Ruhe.
  • Verlangsamte Atmung (Bradykardie): Eine deutlich reduzierte Atemfrequenz.
  • Heftiges Atmen (Dyspnoe): Offenmündiges Atmen, Hecheln, Einsatz der Bauchmuskulatur, angestrengte Atmung.
  • Geräusche beim Atmen: Pfeifen, Rasseln, Knistern oder andere hörbare Geräusche.
  • Blaufärbung der Schleimhäute (Zyanose): Ein Zeichen für Sauerstoffmangel.
  • Offenes Maul im Ruhezustand (bei brachyzephalen Rassen sollte man vorsichtig sein, aber eine deutliche Zunahme ist dennoch beunruhigend): Dies kann auf Atemprobleme hinweisen.

Eine regelmäßige Beobachtung der Atmung Ihres Hundes ist ein wichtiger Bestandteil der verantwortungsvollen Hundehaltung. Veränderungen in der Atmung können ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein, von harmlosen Infekten bis hin zu schwerwiegenden Herz- oder Lungenproblemen. Bei Unsicherheiten oder auffälligen Veränderungen zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu konsultieren. Früherkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.