Wie sieht eine Verbrennung 3. Grades aus?

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Eine Verbrennung dritten Grades zeichnet sich durch eine weißliche oder verkohlte Haut aus, die taub wirkt. Sie kann tief in das Gewebe eindringen und Blutgefäße sowie Nervenschäden verursachen. Die Heilung ist langwierig und kann Narbenbildung nach sich ziehen.

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Verbrennungen dritten Grades: Ein Blick in die Tiefe der Gewebeschädigung

Verbrennungen dritten Grades stellen die schwerste Form von Verbrennungen dar und erfordern sofortige und intensive medizinische Behandlung. Im Gegensatz zu oberflächlicheren Verbrennungen, die sich auf die Epidermis (oberste Hautschicht) beschränken, reichen Verbrennungen dritten Grades tief in die Dermis (Lederhaut) und oft sogar bis zur Subcutis (Unterhaut) und darunterliegenden Strukturen wie Muskeln, Sehnen oder Knochen. Das Ausmaß der Gewebeschädigung ist enorm und die Folgen für den Betroffenen weitreichend.

Anstatt eines roten, schmerzhaften Erscheinungsbilds wie bei Verbrennungen ersten und zweiten Grades, präsentiert sich eine Verbrennung dritten Grades oft durch eine auffällige Veränderung des Hautbildes. Die Haut kann weiß, lederartig, verkohlt oder sogar glasig erscheinen. Die charakteristische Färbung resultiert aus der Zerstörung von Melanozyten (Pigmentzellen) und der Koagulation (Gerinnung) von Proteinen in der Haut. Ein wichtiges Kennzeichen ist die fehlende Schmerzempfindung in der betroffenen Region. Dies liegt daran, dass die Nervenenden durch die massive Gewebeschädigung zerstört wurden. Dies darf jedoch nicht als beruhigendes Zeichen interpretiert werden – es zeigt vielmehr den immensen Grad der Schädigung an.

Die Tiefe der Verbrennung dritten Grades variiert. Während bei partiellen Verbrennungen dritten Grades noch einige Hautanhangsgebilde (z.B. Haarfollikel) erhalten sein können und eine gewisse Regenerationsfähigkeit besteht, bedeutet eine vollständige Verbrennung dritten Grades den vollständigen Verlust der gesamten Hautdicke. In solchen Fällen ist die Heilung ausschließlich durch die Bildung von Granulationsgewebe und anschließende Hauttransplantation möglich.

Die Behandlung von Verbrennungen dritten Grades ist komplex und erfordert einen multidisziplinären Ansatz. Die ersten Schritte konzentrieren sich auf die Stabilisierung des Kreislaufs, die Schmerzkontrolle (obwohl die betroffene Stelle selbst unempfindlich ist, kann der umgebende Bereich erhebliche Schmerzen verursachen), die Verhinderung von Infektionen (die offene Wunde ist ein ideales Einfallstor für Bakterien) und die Flüssigkeitsbilanzierung. Die Wundversorgung erfolgt meist in spezialisierten Verbrennungszentren und umfasst regelmäßige Wundreinigung, das Auftragen von speziellen Wundauflagen und gegebenenfalls chirurgische Eingriffe wie Debridement (Entfernung abgestorbenen Gewebes) und Hauttransplantationen.

Die Heilungsphase ist langwierig und kann mehrere Monate bis Jahre dauern. Die Bildung von großen, oft entstellenden Narben ist fast unvermeidlich. Physiotherapie und gegebenenfalls plastisch-chirurgische Eingriffe können dazu beitragen, die Narbenbildung zu minimieren und die Beweglichkeit der betroffenen Körperregion wiederherzustellen. Auch die psychische Belastung für Betroffene ist enorm und erfordert oft psychologische Betreuung.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Verbrennungen dritten Grades sind schwere Verletzungen mit weitreichenden Folgen. Eine frühzeitige und adäquate medizinische Versorgung ist entscheidend, um Leben und Gliedmaßen zu retten und die langfristigen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Vorbeugung von Verbrennungen, durch verantwortungsvollen Umgang mit Hitzequellen und Brandschutzmaßnahmen, bleibt daher von höchster Wichtigkeit.