Wie viel schneller altert man im All?

16 Sicht
Astronauten-Skelette altern im All deutlich schneller. Langfristige Aufenthalte im Weltall führen zu einer beschleunigten, teilweise irreversiblen Schädigung der Knochenstruktur, die einem Alterungsprozess um bis zu zehn Jahre voraus sein kann.
Kommentar 0 mag

Wie schnell altert man im All?

Die harschen Bedingungen des Weltraums wirken sich nachteilig auf den menschlichen Körper aus, einschließlich des Skeletts. Langfristige Aufenthalte im All führen zu einer beschleunigten Knochenalterung, die zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen kann.

Ursachen der Knochenalterung im All

Die Schwerelosigkeit des Weltraums ist einer der Hauptfaktoren, die zur Knochenalterung beitragen. Ohne die Schwerkraft, die auf die Knochen einwirkt, verlieren sie Kalzium und andere Mineralien, wodurch sie schwächer und anfälliger für Brüche werden.

Zusätzlich setzt die kosmische Strahlung im Weltraum die Astronauten einer erhöhten Strahlenbelastung aus, die die DNA in Knochenzellen schädigen und zu Zelltod führen kann. Auch das Fehlen von Vitamin-D-Exposition im Weltraum kann zur Knochenalterung beitragen, da Vitamin D für die Kalziumaufnahme unerlässlich ist.

Ausmaß der Knochenalterung

Studien haben gezeigt, dass Astronauten, die auf Langzeitmissionen im Weltraum waren, eine beschleunigte Schädigung der Knochenstruktur erfahren. Diese Schädigung kann mit einer Alterung des Skeletts um bis zu zehn Jahre vergleichbar sein.

So zeigte eine NASA-Studie, dass Astronauten, die sechs Monate auf der Internationalen Raumstation (ISS) verbrachten, einen Knochenverlust von etwa 1 % pro Monat erlitten, was einer Alterung des Skeletts um etwa fünf Jahre entsprach.

Auswirkungen der Knochenalterung

Die beschleunigte Knochenalterung im All kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, darunter:

  • Erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen: Schwächere Knochen sind anfälliger für Brüche, insbesondere bei Belastung oder Stürzen.
  • Osteoporose: Langfristige Aufenthalte im Weltraum können zu Osteoporose führen, einer Erkrankung, die durch eine niedrige Knochenmineraldichte und ein erhöhtes Bruchrisiko gekennzeichnet ist.
  • Rückenschmerzen: Knochenalterung kann zu Rückenschmerzen führen, da die Wirbelsäule anfälliger für Kompression wird.
  • Muskelschwäche: Schwächere Knochen können die Muskeln nicht mehr so gut stützen, was zu Muskelschwäche führt.

Gegenmaßnahmen

Forscher untersuchen verschiedene Gegenmaßnahmen, um die Knochenalterung im All zu verhindern oder zu verlangsamen. Zu diesen Maßnahmen gehören:

  • Knochenbelastungsübungen: Astronauten werden ermutigt, an Übungen teilzunehmen, die Belastungen auf ihre Knochen ausüben, z. B. Laufen, Radfahren und Gewichtheben.
  • Ergänzung von Mineralstoffen: Astronauten erhalten Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium und anderen Mineralien, die für die Gesundheit der Knochen unerlässlich sind.
  • Vitamin-D-Exposition: Künstliche Lichtquellen werden verwendet, um Astronauten mit Vitamin D zu versorgen, das für die Kalziumaufnahme wichtig ist.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z. B. Bisphosphonate, werden untersucht, um den Knochenverlust im Weltraum zu reduzieren.

Schlussfolgerung

Langfristige Aufenthalte im Weltall führen zu einer beschleunigten Knochenalterung, die einem Alterungsprozess um bis zu zehn Jahre voraus sein kann. Diese Knochenalterung kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Knochenbrüchen, Osteoporose und Muskelschwäche. Forscher untersuchen Gegenmaßnahmen, um diesen Auswirkungen vorzubeugen oder sie zu verlangsamen, um die Gesundheit von Astronauten auf Langzeitmissionen im Weltraum sicherzustellen.