Warum ist Geräuchertes Fleisch ungesund?

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Geräucherte Fleischwaren wie Speck oder Wurstwaren bergen bei regelmäßigem Konsum gesundheitliche Risiken. Durch Pökeln und Räuchern entstehen Stoffe, die in größeren Mengen das Krebsrisiko erhöhen können. Zudem enthalten sie oft viel Salz, was den Blutdruck negativ beeinflusst und laut der Deutschen Krebsgesellschaft ebenfalls mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht wird.

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Die Schattenseite des Genusses: Warum geräuchertes Fleisch ungesund sein kann

Der Duft von knusprigem Speck oder der Geschmack würziger Bratwurst – geräuchertes Fleisch verführt viele Genießer. Doch hinter dem aromatischen Genuss verbergen sich potenzielle Gesundheitsrisiken, die bei regelmäßigem Konsum nicht außer Acht gelassen werden sollten. Die Frage ist nicht, ob geräuchertes Fleisch irgendwann ungesund sein kann, sondern wie stark und wann der Konsum zu problematisch wird.

Die Gefahren liegen vor allem in den Verarbeitungsprozessen: Pökeln und Räuchern. Beim Pökeln wird dem Fleisch Nitritpökelsalz zugesetzt, um es haltbarer zu machen und die typische rote Farbe zu erhalten. Nitrit kann im Körper mit sekundären Aminen reagieren und Nitrosamine bilden, welche als kanzerogen, also krebserregend, eingestuft werden. Obwohl die Mengen an Nitrosaminen in modernen Herstellungsprozessen durch den Einsatz von Ascorbinsäure (Vitamin C) reduziert werden können, bleibt ein Restrisiko bestehen. Die Menge an Nitrit und die daraus resultierenden Nitrosamine hängen stark von der Produktionsmethode und der Dauer der Haltbarmachung ab.

Das Räuchern an sich ist nicht per se ungesund. Traditionell diente es der Konservierung und Aromatisierung. Allerdings entstehen beim Verbrennungsprozess von Holz polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die ebenfalls mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden. Die Konzentration der PAKs ist abhängig von der Holzart, der Temperatur und der Dauer des Räucherprozesses. Ein kontrolliertes Verfahren kann die Belastung minimieren, jedoch bleibt eine gewisse Belastung unvermeidbar.

Neben den kanzerogenen Stoffen enthält geräuchertes Fleisch oft einen hohen Salzgehalt. Ein übermäßiger Salzkonsum begünstigt Bluthochdruck, welcher wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und – indirekt – auch für Krebs erhöht. Der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Krebs ist komplex und noch nicht vollständig geklärt, aber die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Deutsche Krebsgesellschaft weisen auf die signifikante Korrelation hin.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Geräuchertes Fleisch in Maßen genossen, stellt wahrscheinlich keine erhebliche gesundheitliche Bedrohung dar. Regelmäßiger und übermäßiger Konsum jedoch erhöht das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme aufgrund der Bildung von Nitrosaminen, PAKs und dem hohen Salzgehalt. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig verarbeitetem Fleisch und einer bewussten Reduktion des Konsums von geräucherten Produkten ist daher ratsam. Informieren Sie sich über die Herstellungsmethoden und wählen Sie Produkte mit niedrigeren Nitrit- und Salzwerten, wenn Sie gelegentlich geräuchertes Fleisch genießen möchten. Eine gesunde Lebensweise ist jedoch stets die beste Prävention gegen Krebs und andere Zivilisationskrankheiten.