Wie kommt es zur Schaumbildung?

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Oberflächenaktive Stoffe, etwa Eiweiße oder Tenside, verringern die Oberflächenspannung von Wasser. Bewegung führt zur Lufteinbringung und Schaum entsteht. Der Prozess ähnelt dem Seifen-Schaum beim Händewaschen.
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Wie entsteht Schaum?

Schaum ist ein Gemisch aus Gas und Flüssigkeit, das durch ein Netzwerk aus Blasen oder Zellen stabilisiert wird. Es entsteht, wenn die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit durch die Anwesenheit von oberflächenaktiven Stoffen verringert wird.

Oberflächenaktive Stoffe

Oberflächenaktive Stoffe, auch Tenside genannt, sind Moleküle mit einer hydrophilen (wasserliebenden) und einer hydrophoben (wasserabweisenden) Gruppe. Sie verringern die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten, indem sie an die Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Luft gelangen. Dadurch wird es für die Flüssigkeit einfacher, sich auszubreiten und Blasen zu bilden.

Beispiele für oberflächenaktive Stoffe sind:

  • Eiweiße
  • Seife
  • Tenside in Waschmitteln

Bewegungsinduzierte Lufteinbringung

Wenn eine Flüssigkeit in Bewegung versetzt wird, beispielsweise durch Rühren, Schlagen oder Gießen, wird Luft in die Flüssigkeit eingebracht. Diese Luftblasen werden von den oberflächenaktiven Stoffen stabilisiert und bilden ein Schaumsystem.

Der Prozess ähnelt dem Schaumbildenden Effekt beim Händewaschen mit Seife. Die Seife wirkt als oberflächenaktiver Stoff und verringert die Oberflächenspannung des Wassers. Wenn Sie Ihre Hände reiben, wird Luft in die Seifenlösung eingebracht und es entsteht Schaum.

Stabilisierung des Schaums

Damit Schaum stabil bleibt, müssen die Blasenwände stark genug sein, um dem Zusammenfallen zu widerstehen. Dies wird erreicht durch:

  • Viskosität: Die Viskosität einer Flüssigkeit ist ihr Widerstand gegen Fließen. Eine höhere Viskosität verlangsamt den Abfluss des Wassers aus den Blasenwänden und macht sie stabiler.
  • Elastizität: Die Elastizität einer Blasenwand ist ihre Fähigkeit, sich nach Verformung wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzubilden. Elastische Blasenwände verhindern das Platzen des Schaums.
  • Partikel: Feste oder flüssige Partikel können sich an der Grenzfläche zwischen Flüssigkeit und Luft anlagern und die Blasenwände verstärken.

Anwendungen

Schaumbildung findet in zahlreichen industriellen und alltäglichen Anwendungen statt, darunter:

  • Waschmittel und Reinigungsmittel
  • Lebensmittelemulgierung
  • Schaumlöschmittel
  • Isoliermaterialien
  • Kosmetika

Durch die Kontrolle der Oberflächenaktivität, der Bewegungsinduzierten Lufteinbringung und der Schaumstabilisierung können Schaumsysteme für verschiedene Zwecke maßgeschneidert werden.