Wie viel Wasser brauche ich für 1 kg Reis?

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Reisanbau ist enorm wasserintensiv: Für ein einziges Kilogramm werden bis zu 4.000 Liter benötigt. Weltweit rangiert Reis auf Platz drei der wichtigsten Nutzpflanzen. Besonders in Asien, wo 91% der Anbauflächen liegen, ist diese Wassermenge relevant. Dort dient Reis oft als essentielles Grundnahrungsmittel für weite Teile der Bevölkerung.

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Der durstige Reis: Wie viel Wasser steckt wirklich in einem Kilo?

Der Duft von frisch gekochtem Reis – ein wohltuendes Gefühl für viele. Doch hinter diesem aromatischen Genuss verbirgt sich ein komplexer Wasserhaushalt. Die oft genannte Zahl von 4000 Litern Wasser pro Kilogramm Reis ist zwar richtig, aber sie erzählt nur die halbe Wahrheit und bedarf einer genaueren Betrachtung.

Die 4000 Liter beziehen sich in der Regel auf den gesamten Wasserverbrauch während des gesamten Anbauprozesses. Das umfasst nicht nur die Bewässerung der Felder, sondern auch das Wasser, das für die Herstellung von Düngemitteln, Pestiziden und die Verarbeitung des Reises benötigt wird – ein Faktor, der oft übersehen wird. Zusätzlich fließt der Wasserbedarf für die Infrastruktur (z.B. Bewässerungssysteme, Transport) in diese Gesamtbilanz ein.

Die tatsächliche Wassermenge, die direkt für die Bewässerung der Reispflanze verwendet wird, ist deutlich niedriger. Diese liegt je nach Anbaubedingungen (Klima, Bodenbeschaffenheit, Anbaumethoden), Reissorte und Bewässerungstechnik zwischen 1.000 und 3.000 Litern pro Kilogramm. Moderne Bewässerungstechniken wie Tropfbewässerung oder präzise Sensorik helfen, den Wasserverbrauch deutlich zu reduzieren. Traditionelle Methoden der Flutung der Reisfelder sind deutlich wasserintensiver.

Es ist wichtig, zwischen dem “blauen Wasser” (Oberflächen- und Grundwasser) und dem “grünen Wasser” (Regenwasser) zu unterscheiden. Die 4000 Liter umfassen in der Regel beides. In Regionen mit hoher Niederschlagsmenge spielt das grüne Wasser eine größere Rolle, während in ariden und semiariden Gebieten der Anteil des blauen Wassers deutlich höher liegt und somit auch die Abhängigkeit von Bewässerung.

Die enorme Wasserintensität des Reisanbaus stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere angesichts des Klimawandels und der wachsenden Weltbevölkerung. Die Suche nach ressourcenschonenden Anbaumethoden, widerstandsfähigen Reissorten und effizienteren Bewässerungssystemen ist daher von essentieller Bedeutung, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen. Der Fokus sollte nicht nur auf der Reduzierung des Wasserverbrauchs liegen, sondern auch auf einer nachhaltigen Bewirtschaftung des gesamten Agrarsystems.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während die Zahl von 4000 Litern Wasser pro Kilogramm Reis den gesamten Wasserfußabdruck widerspiegelt, ist die tatsächlich für die Bewässerung benötigte Menge variabel und kann durch innovative Anbaumethoden deutlich reduziert werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser Ressource ist entscheidend für eine zukunftsfähige Reiserzeugung.