Ab welchem Alter gilt man in Südkorea als Erwachsener?

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Mit 19 Jahren beginnt in Südkorea das Erwachsenenleben. Ab diesem Alter, genauer gesagt ab dem 1. Januar des Jahres, in dem man 19 wird, ist der Kauf von Alkohol und Tabak legal. Personen unter 19 Jahren gelten laut Jugendschutzgesetz als Jugendliche.

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Die magische 19: Wann beginnt das Erwachsenenleben in Südkorea?

Südkorea, ein Land der schnellen technologischen Fortschritte und traditionsreichen Kultur, hat auch im Hinblick auf die Definition von “Erwachsenensein” seine Eigenheiten. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, wo die Volljährigkeit mit 18 Jahren erreicht wird, gilt man in Südkorea erst mit 19 Jahren als volljähriger Bürger. Diese scheinbar kleine Zahlenverschiebung hat weitreichende Konsequenzen.

Die Grenze liegt nicht einfach nur in der abstrakten Definition des Rechts, sondern manifestiert sich in konkreten Regelungen des täglichen Lebens. Der 1. Januar des Jahres, in dem man 19 Jahre alt wird, ist der Stichtag. Ab diesem Zeitpunkt ist der Konsum von Alkohol und Tabak legal. Bis dahin gelten die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes (청소년보호법, Cheongsonyeonbohobeop), die den Konsum von Alkohol und Tabak streng verbieten und mit empfindlichen Strafen geahndet werden.

Diese Altersgrenze von 19 Jahren wirkt sich aber nicht nur auf den Konsum von Genussmitteln aus. Sie spielt auch eine Rolle bei vielen anderen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens. So dürfen Personen unter 19 Jahren beispielsweise nicht in bestimmten Clubs oder Bars Zutritt erhalten, und die Verantwortlichen dieser Einrichtungen sind verpflichtet, die Einhaltung dieses Gesetzes zu überprüfen.

Die Festlegung auf das 19. Lebensjahr ist nicht nur eine willkürliche Zahl, sondern historisch bedingt und spiegelt gesellschaftliche Normen wider. Sie ist tief verwurzelt in der koreanischen Kultur und Tradition, die Jugendlichkeit und den Übergang zum Erwachsenenalter anders bewertet als viele westliche Kulturen. Die deutliche Trennung zwischen Jugend und Erwachsenenalter ermöglicht eine klarere Strukturierung der sozialen Rollen und Verantwortlichkeiten.

Die Diskussion um die Absenkung der Volljährigkeit auf 18 Jahre wird in Südkorea zwar geführt, jedoch halten sich die Befürworter und Gegner in etwa die Waage. Traditionelle Werte, die besondere Bedeutung der Familie und die Vorsicht beim Umgang mit möglichen Risiken des frühen Erwachsenenalters spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Zusammenfassend lässt sich sagen: In Südkorea wird das Erwachsenenleben mit dem vollendeten 19. Lebensjahr eingeleitet, ein Zeitpunkt der mit konkreten rechtlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen verbunden ist, der jedoch auch die kulturellen Besonderheiten des Landes reflektiert.