Bei welcher Temperatur friert Bier ein?

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Bier, Wein und Sekt trotzen dem Gefrierpunkt länger als Wasser: Erst bei Temperaturen zwischen -2 und -5 Grad Celsius beginnen sie zu Eis zu werden. Industriell wird dieses Prinzip genutzt, um Eisbrei herzustellen. Dabei gefriert gezielt Wasser aus Ethanol-Wasser-Gemischen an gekühlten Oberflächen und wird abgeschabt.

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Eiszeit für den Gerstensaft: Bei welcher Temperatur gefriert Bier wirklich?

Wer hat es nicht schon erlebt: Ein vergessenes Bier im Gefrierfach und die böse Überraschung, wenn statt eines erfrischenden Getränks ein halbgefrorener, trüber Klumpen aus dem Eisfach geholt wird. Doch warum gefriert Bier eigentlich nicht wie Wasser bei 0 Grad Celsius? Und ab welcher Temperatur muss man wirklich mit dem gefrorenen Gerstensaft rechnen?

Die Antwort liegt in der Zusammensetzung des Bieres. Reines Wasser gefriert, wie jeder weiß, bei 0 Grad Celsius. Bier ist jedoch eine komplexe Mischung aus Wasser, Alkohol (Ethanol), Zucker, Hopfenbitterstoffen und weiteren Aromen. Vor allem der Alkoholanteil senkt den Gefrierpunkt erheblich.

Der Alkohol macht den Unterschied

Ethanol hat einen deutlich niedrigeren Gefrierpunkt als Wasser: Es wird erst bei -114 Grad Celsius fest. Dieser Effekt, bekannt als Gefrierpunktserniedrigung, sorgt dafür, dass Bier erst bei deutlich tieferen Temperaturen als Wasser zu Eis wird.

Die Gefriertemperatur variiert je nach Sorte

Generell kann man sagen, dass Bier zwischen -2 und -5 Grad Celsius zu gefrieren beginnt. Die genaue Temperatur hängt jedoch vom Alkoholgehalt ab. Je höher der Alkoholanteil, desto tiefer liegt der Gefrierpunkt. Starkbiere mit einem höheren Alkoholgehalt gefrieren also erst bei niedrigeren Temperaturen als leichte Biere. Auch der Zuckergehalt kann den Gefrierpunkt leicht beeinflussen.

Die Gefahr des Frostschadens

Auch wenn Bier erst bei Minustemperaturen gefriert, sollte man es nicht darauf anlegen. Denn auch die partielle Gefrierung kann dem Bier schaden. Wenn das Wasser im Bier zu Eis wird, konzentrieren sich die restlichen Inhaltsstoffe, wie Alkohol und Hopfenbitterstoffe, in der verbleibenden Flüssigkeit. Dieser Prozess kann zu einer Veränderung des Geschmacks und der Konsistenz führen. Im schlimmsten Fall kann das Bier trüb und ungenießbar werden.

Industrielle Anwendung: Eisbrei-Herstellung

Interessanterweise wird das Prinzip der Gefrierpunktserniedrigung industriell genutzt, um Eisbrei herzustellen. Dabei wird gezielt Wasser aus Ethanol-Wasser-Gemischen an gekühlten Oberflächen gefroren. Das Eis wird dann abgeschabt und separiert, um beispielsweise Alkohol zu konzentrieren oder spezielle Eissorten herzustellen.

Fazit: Kühle Lagerung, aber kein Eis!

Bier gefriert also nicht bei 0 Grad Celsius, sondern erst bei tieferen Temperaturen zwischen -2 und -5 Grad Celsius. Die genaue Temperatur hängt vom Alkoholgehalt und anderen Inhaltsstoffen ab. Um das Bier vor Frostschäden zu bewahren, sollte man es idealerweise kühl, aber nicht im Gefrierfach lagern. So bleibt der erfrischende Genuss erhalten!