Ist Meersalzwasser gesund?

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Reich an Mineralien wie Magnesium, Kalium und Kalzium, bietet Meerwasser wertvolle Spurenelemente. Es kann die Hautgesundheit fördern und entgiftend wirken, sollte aber aufgrund des hohen Salzgehalts nicht getrunken werden. Äußerliche Anwendungen sind empfehlenswerter.

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Das Meer im Glas: Ist Meersalzwasser wirklich gesund?

Das Meer – unendliche Weite, rauschende Wellen und ein Wasser, das seit jeher mit Mythen und Legenden umwoben ist. Doch hinter dem romantischen Bild verbirgt sich eine komplexe chemische Zusammensetzung. Die Frage, ob Meersalzwasser gesund ist, lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Es ist vielmehr eine Frage der Anwendung und der individuellen Konstitution.

Der Mythos vom gesundheitsfördernden Meersalzwasser speist sich vor allem aus seinem Reichtum an Mineralien und Spurenelementen. Magnesium, Kalium, Kalzium, Jod und Brom – um nur einige zu nennen – finden sich in beachtlichen Mengen im Meerwasser. Diese Stoffe spielen eine essentielle Rolle für zahlreiche Körperfunktionen, von der Muskelkontraktion bis zum Hormonhaushalt. Dieser mineralische Reichtum wird auch in der Kosmetikindustrie genutzt: Meersalz-Bäder werden zur Hautpflege beworben und sollen entzündungshemmend und regenerierend wirken. Die hohe Konzentration an Mineralien kann tatsächlich die Haut durchdringen und so zu einem verbesserten Hautbild beitragen, indem sie die Durchblutung anregt und abgestorbene Hautzellen entfernt. Auch bei Hautleiden wie Neurodermitis finden sich Anwendungen mit Meersalz.

Allerdings liegt hierin auch die Crux: Der hohe Salzgehalt macht den Verzehr von Meersalzwasser schlichtweg gefährlich. Unser Körper ist nicht darauf ausgelegt, die immense Salzmenge zu verarbeiten. Das Trinken von Meersalzwasser führt zu einer massiven Überlastung der Nieren, kann zu Dehydrierung führen und im Extremfall sogar lebensbedrohlich sein. Der Durst, den das salzige Wasser erzeugt, verstärkt den Effekt, da man versucht, den Salzgehalt durch weiteres Trinken zu verdünnen, was jedoch den Kreislauf zusätzlich belastet.

Äußerliche Anwendungen hingegen bieten ein deutlich geringeres Risiko und können, wie erwähnt, positive Effekte auf die Hautgesundheit haben. Meersalz-Bäder, -Peelings und -Kompressen werden seit langem in der Naturheilkunde eingesetzt und versprechen Linderung bei verschiedenen Hautproblemen. Allerdings sollten auch hier Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden: Allergien oder empfindliche Haut könnten auf den hohen Salzgehalt negativ reagieren. Eine vorherige Probe an einer kleinen Hautstelle ist daher ratsam.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Meersalzwasser birgt einen Schatz an Mineralien, die für den Körper wichtig sind. Allerdings ist es aufgrund des hohen Salzgehaltes ungeeignet für den Konsum. Äußerliche Anwendungen können jedoch, bei sorgfältiger Anwendung und Beachtung individueller Verträglichkeiten, positive Auswirkungen auf die Hautgesundheit haben. Eine medizinische Beratung ist insbesondere bei Hautkrankheiten oder Vorerkrankungen empfehlenswert, bevor Meersalz zur Behandlung eingesetzt wird.