Ist Mineralwasser mit Gas oder ohne?

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Mineralwasser enthält primär gelöstes Kohlendioxid (CO2), nicht primär Kohlensäure (H2CO3). Obwohl Kohlendioxid mit Wasser reagieren kann und geringe Mengen Kohlensäure bildet, überwiegt der Anteil des ungebundenen CO2 im Mineralwasser deutlich. Dieses gelöste Gas verleiht dem Wasser seine prickelnde Frische.

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Sprudelnde Verwirrung: Ist Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure?

Mineralwasser – ein alltäglicher Durstlöscher, der oft mit dem Begriff “Kohlensäure” in Verbindung gebracht wird. Doch ist diese Bezeichnung wirklich korrekt? Tatsächlich herrscht hier ein weit verbreitetes Missverständnis. Mineralwasser enthält zwar Kohlendioxid (CO2), aber nicht primär Kohlensäure (H2CO3), wie oft angenommen. Der Unterschied ist entscheidend für das Verständnis des prickelnden Genusses.

Gelöstes Kohlendioxid ist der Schlüssel zum sprudelnden Charakter von Mineralwasser. Beim Abfüllen wird CO2 unter Druck ins Wasser gepresst. Ein kleiner Teil dieses Gases reagiert zwar mit dem Wasser und bildet Kohlensäure (H2CO3):

CO2 + H2O ⇌ H2CO3

Diese Reaktion ist jedoch reversibel und das Gleichgewicht liegt stark auf der Seite des Kohlendioxids. Das bedeutet, dass der Großteil des CO2 im Mineralwasser gelöst, aber nicht in Kohlensäure umgewandelt vorliegt. Es ist also das gelöste CO2, das für das prickelnde Gefühl auf der Zunge verantwortlich ist und nicht die geringe Menge an tatsächlich vorhandener Kohlensäure.

Die Bezeichnung “mit Kohlensäure” ist daher chemisch ungenau, aber umgangssprachlich etabliert. Korrekterweise spricht man von “kohlensäurehaltigem” Mineralwasser oder von Mineralwasser “mit Kohlendioxid”. Die unterschiedlichen Bezeichnungen auf den Etiketten – “classic”, “medium” oder “still” – beziehen sich auf den Gehalt an gelöstem CO2. “Stilles” Mineralwasser enthält kein zugesetztes CO2.

Neben dem prickelnden Effekt beeinflusst der CO2-Gehalt auch den Geschmack des Mineralwassers. Er sorgt für eine leicht säuerliche Note und verstärkt die Wahrnehmung der Mineralien. Zudem trägt das gelöste CO2 zur längeren Haltbarkeit des Mineralwassers bei.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Mineralwasser enthält zwar geringe Mengen Kohlensäure, der prickelnde Effekt wird jedoch durch das gelöste Kohlendioxid hervorgerufen. Die umgangssprachliche Bezeichnung “mit Kohlensäure” ist zwar ungenau, aber weit verbreitet. Wer es genau nimmt, spricht von Mineralwasser mit Kohlendioxid. Und letztlich entscheidet der persönliche Geschmack, ob man das prickelnde Erlebnis bevorzugt oder lieber zur stillen Variante greift.