Ist Thunfisch in der Dose echt?

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Konservierter Thunfisch birgt oft ein Problem: Unter dem Etikett Skipjack verstecken sich mitunter andere, stark gefährdete Thunfischarten. Die Wahrheit hinter der Dose ist komplexer als vermutet.
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Die Wahrheit hinter Thunfisch in der Dose: Ist er wirklich das, was er vorgibt zu sein?

Konservierter Thunfisch ist ein beliebtes und vielseitiges Grundnahrungsmittel für viele Haushalte. Doch hinter dem Etikett “Skipjack” verbirgt sich oft ein beunruhigendes Geheimnis: stark gefährdete Thunfischarten, die sich als das beliebte Meeresfrüchte verkaufen.

Das Problem der Fehlidentifikation

Studien haben ergeben, dass bis zu 30 % der als Skipjack verkauften Thunfische in Dosen tatsächlich andere Arten sind, darunter gefährdete Bestände wie Großaugen- und Gelbflossenthun. Dieser Betrug wird als “Species Substitution” (Artensubstitution) bezeichnet und ist ein großes Problem in der Thunfischindustrie.

Die Folgen der Artensubstitution

Die Artensubstitution hat schwerwiegende Folgen für die Bestände der bedrohten Thunfischarten. Die Überfischung dieser Arten kann zu ihrem Rückgang und sogar zum Aussterben führen. Dies hat wiederum Auswirkungen auf das gesamte marine Ökosystem, da Thunfische wichtige Raubtiere sind.

Die Gründe für die Fehlkennzeichnung

Es gibt mehrere Gründe für die Fehlkennzeichnung von Thunfisch in Dosen:

  • Finanzieller Anreiz: Gefährdete Thunfischarten sind wertvoller als Skipjack, was es für Hersteller profitabler macht, sie als Skipjack zu verkaufen.
  • Mangelnde Aufsicht: Die Überwachung der Thunfischindustrie ist unzureichend, was es für Unternehmen einfach macht, sich an Artensubstitutionen zu beteiligen.
  • Verwirrung bei den Verbrauchern: Viele Verbraucher sind sich der unterschiedlichen Thunfischarten nicht bewusst und können die Fehlkennzeichnung nicht erkennen.

Was Verbraucher tun können

Verbraucher können Maßnahmen ergreifen, um die Artensubstitution zu bekämpfen:

  • Nach zertifiziertem Thunfisch suchen: Suchen Sie nach Thunfisch, der vom Marine Stewardship Council (MSC) oder anderen seriösen Organisationen zertifiziert wurde. Diese Zertifizierungen stellen sicher, dass der Thunfisch nachhaltig gefischt wurde und nicht aus gefährdeten Beständen stammt.
  • Verschiedene Arten ausprobieren: Anstatt sich nur auf Skipjack zu verlassen, probieren Sie verschiedene Thunfischarten aus, darunter Albacore, Gelbflossen und Großaugen. Dies hilft, die Nachfrage nach gefährdeten Arten zu verringern.
  • Unterstützen Sie Umweltorganisationen: Unterstützen Sie Organisationen, die sich für den Schutz von Thunfischbeständen einsetzen und die Industrie auffordern, die Artensubstitution zu beenden.

Fazit

Die Wahrheit hinter Thunfisch in der Dose ist komplexer, als viele glauben. Die Artensubstitution ist ein weit verbreitetes Problem, das die Bestände gefährdeter Thunfischarten bedroht. Durch die Wahl zertifizierten Thunfischs, die Unterstützung umweltfreundlicher Praktiken und die Förderung des Bewusstseins können Verbraucher dazu beitragen, die Artensubstitution zu bekämpfen und die Zukunft der Thunfischbestände zu schützen.