Warum habe ich einen schlechten Geschmack im Mund?

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Ein bitterer Beigeschmack im Mund kann auf mangelnde Mundhygiene hindeuten. Zungenbelag und ungereinigte Zahnzwischenräume fördern die Entstehung von Bakterien, die diesen unangenehmen Geschmack verursachen. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen sowie die Reinigung der Zahnzwischenräume sind daher entscheidend für ein frisches Mundgefühl.
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Schlechter Geschmack im Mund: Ursachen und Abhilfe

Ein unangenehmer Geschmack im Mund, auch Dysgeusie genannt, kann viele Ursachen haben und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Von leicht bitter bis extrem metallisch reicht die Bandbreite der empfundenen Geschmacksstörungen. Ein bitterer Beigeschmack ist dabei besonders häufig. Dieser Artikel beleuchtet mögliche Gründe für einen schlechten Geschmack im Mund und gibt Hinweise auf Abhilfemaßnahmen. Es ist wichtig zu beachten, dass dies keine medizinische Beratung darstellt und bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt oder Zahnarzt konsultiert werden sollte.

Mundhygiene: Der häufigste Übeltäter

Wie bereits erwähnt, ist unzureichende Mundhygiene eine Hauptursache für einen bitteren oder schlechten Geschmack. Zungenbelag, ein Überzug auf der Zungenoberfläche, besteht aus Bakterien, Speiseresten und abgestorbenen Zellen. Dieser Belag ist ein idealer Nährboden für Mikroorganismen, die flüchtige Schwefelverbindungen produzieren – die Hauptverantwortlichen für den üblen Mundgeruch (Halitosis) und oft auch für einen bitteren Beigeschmack. Auch Zahnbelag zwischen den Zähnen, der nicht ausreichend entfernt wird, trägt maßgeblich dazu bei. Hier setzen sich Bakterien fest und verursachen Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis), die ebenfalls einen schlechten Geschmack verursachen können. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen (mindestens zweimal täglich), die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten und die Reinigung der Zunge mit einer Zungenbürste sind daher unerlässlich.

Medikamente und Erkrankungen:

Viele Medikamente, insbesondere Antibiotika, können als Nebenwirkung einen veränderten Geschmackssinn verursachen. Auch bestimmte Erkrankungen können einen schlechten Geschmack im Mund hervorrufen. Dazu gehören:

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt, kann einen bitteren oder sauren Geschmack verursachen.
  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Ein Mangel an Speichel begünstigt die Vermehrung von Bakterien und führt zu einem unangenehmen Geschmack. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein, von Medikamenten über bestimmte Erkrankungen bis hin zu Dehydration.
  • Infektionen im Mundraum: Pilzinfektionen (z.B. Soor) oder bakterielle Infektionen können ebenfalls einen schlechten Geschmack verursachen.
  • Nierenerkrankungen: Eine gestörte Nierenfunktion kann zu einer Anreicherung von Stoffwechselprodukten im Körper führen, die einen veränderten Geschmackssinn verursachen können.
  • Chemotherapie und Strahlentherapie: Diese Behandlungsmethoden können den Geschmackssinn erheblich beeinträchtigen.
  • Diabetes mellitus: Unerkannte oder schlecht eingestellte Diabetes kann ebenfalls einen veränderten Geschmackssinn zur Folge haben.
  • Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen kann ein gestörter Geschmacksnerv einen schlechten Geschmack verursachen.

Weitere Faktoren:

Auch Ernährung spielt eine Rolle. Der Konsum von stark gewürzten Speisen, Alkohol oder Tabak kann den Geschmackssinn beeinflussen und zu einem temporären schlechten Geschmack führen. Dehydration kann ebenfalls einen Einfluss haben.

Wann zum Arzt?

Ein anhaltender oder unerklärlicher schlechter Geschmack im Mund sollte ärztlich abgeklärt werden. Besonders bei begleitenden Symptomen wie Halitosis, Mundschmerzen, Schluckbeschwerden oder Veränderungen im Mundraum ist ein Arztbesuch dringend empfohlen. Der Arzt kann die Ursache ermitteln und eine entsprechende Behandlung einleiten. Die Diagnose kann verschiedene Untersuchungen umfassen, von einer einfachen Munduntersuchung bis hin zu Blutuntersuchungen oder bildgebenden Verfahren. Nur eine gründliche Abklärung kann die Ursache des schlechten Geschmacks im Mund identifizieren und eine zielgerichtete Behandlung ermöglichen.