Warum ist Intervallfasten nicht gesund?

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Neue Forschungsergebnisse aus Shanghai zeichnen ein düsteres Bild für Intervallfasten: Die Studie zeigt, dass es das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 91% erhöhen könnte. Diese Ergebnisse stellen die bisherige positive Wahrnehmung des Fastens infrage und fordern eine kritische Auseinandersetzung mit seinen potenziellen Risiken.
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Intervallfasten: Neuer Nährboden für Herz-Kreislauf-Risiken?

Intervallfasten (IF) hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt. Von Gewichtsverlust bis hin zu gesteigerter Energie und verbesserter Zellregeneration – dem periodischen Verzicht auf Nahrung wurden zahlreiche positive Effekte zugeschrieben. Doch neue Forschungsergebnisse aus Shanghai werfen einen Schatten auf das vermeintliche Wundermittel. Eine Studie, deren Details noch auf eine umfassendere Veröffentlichung warten, legt nahe, dass IF das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um drastische 91% erhöhen könnte. Diese alarmierende Zahl zwingt uns zu einer kritischen Neubewertung des Intervallfastens und seiner potenziellen Risiken.

Während frühere Studien, oft mit kleineren Stichproben und kürzeren Beobachtungszeiträumen, positive Auswirkungen von IF auf verschiedene Gesundheitsmarker zeigten, fokussiert die Shanghaier Studie auf langfristige Folgen und eine größere Teilnehmergruppe. Obwohl die genauen Parameter der Studie, wie die Art des Intervallfastens und die Zusammensetzung der Teilnehmergruppe, noch im Detail zu analysieren sind, ist die Größenordnung des gefundenen Risikos besorgniserregend.

Eine mögliche Erklärung für den Zusammenhang zwischen IF und erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko könnte in den Auswirkungen auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt liegen. Periodische Nahrungskarenz kann zu Stressreaktionen im Körper führen, die den Blutdruck und den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen können. Zudem könnten Nährstoffdefizite durch unausgewogene Ernährung während der Essensphasen eine Rolle spielen. Gerade bei Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems könnte IF daher ein ungünstiger Einflussfaktor sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Shanghaier Studie nicht das endgültige Urteil über Intervallfasten darstellt. Weitere Forschung ist dringend erforderlich, um die Ergebnisse zu validieren und die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen. Bis dahin ist Vorsicht geboten. Pauschale Empfehlungen für IF sollten kritisch hinterfragt werden. Insbesondere Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Risikofaktoren sollten vor dem Beginn einer IF-Diät unbedingt ihren Arzt konsultieren.

Anstatt dem nächsten Ernährungstrend blind zu folgen, ist eine individualisierte, auf die persönlichen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand abgestimmte Ernährungsweise der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben. Eine ausgewogene Ernährung mit regelmässiger Nahrungsaufnahme, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, kombiniert mit ausreichend Bewegung, bleibt die bewährteste Methode zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Shanghaier Studie mahnt uns zur kritischen Reflexion über die vermeintlichen Wundermittel der Ernährungsindustrie und unterstreicht die Bedeutung evidenzbasierter wissenschaftlicher Erkenntnisse.