Was filtert eine Osmoseanlage?

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Eine Osmoseanlage sorgt für reinstes Wasser, indem sie nahezu alle unerwünschten Stoffe herausfiltert. Gelöste Substanzen wie Uran, Nitrate und Medikamentenrückstände werden ebenso entfernt wie Viren, Bakterien und Pestizide. Auch Kalk, Asbest und Hormone haben keine Chance. So liefert die Anlage sauberes, gesundes Wasser, befreit von potentiell schädlichen Elementen.

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Was filtert eine Osmoseanlage wirklich? Ein genauer Blick auf die Membrantechnologie

Osmoseanlagen versprechen reines, gesundes Trinkwasser und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch was verbirgt sich hinter dieser Technologie, und welche Stoffe werden tatsächlich gefiltert? Die Aussage “nahezu alle unerwünschten Stoffe” ist zwar im Kern richtig, bedarf aber einer differenzierten Betrachtung. Eine Osmoseanlage arbeitet nicht mit einem einfachen Sieb, sondern nutzt den physikalischen Prozess der Umkehrosmose.

Der Schlüssel: Die semipermeable Membran

Das Herzstück jeder Osmoseanlage ist eine semipermeable Membran. Diese Membran besitzt winzige Poren, die so klein sind, dass sie den Durchtritt von gelösten Stoffen, Mikroorganismen und Partikeln effektiv verhindern. Wassermoleküle hingegen passieren die Membran, angetrieben durch einen Druck, der größer ist als der osmotische Druck. Dieser osmotische Druck entsteht durch den Konzentrationsunterschied zwischen dem zu reinigenden Wasser und dem gereinigten Wasser.

Was wird effektiv entfernt?

Die Osmosemembran filtert zuverlässig eine Vielzahl von Schadstoffen, darunter:

  • Gelöste Mineralien und Salze: Hierzu zählen unter anderem Kalk (Calcium und Magnesium), aber auch Chloride und Sulfate. Die Menge der entfernten Mineralien ist abhängig vom Membran-Typ und dem Anlagendesign.
  • Schwermetalle: Stoffe wie Blei, Kupfer, Arsen und Uran werden effektiv aus dem Wasser entfernt.
  • Nitrate und Phosphate: Diese oft in Düngemitteln vorkommenden Stoffe, die die Wasserqualität beeinträchtigen können, werden reduziert.
  • Pestizide und Herbizide: Spuren von in der Landwirtschaft verwendeten Chemikalien können durch die Membran gefiltert werden.
  • Medikamentenrückstände: Pharmazeutische Wirkstoffe, die über die Abwässer ins Trinkwasser gelangen können, werden ebenfalls entfernt.
  • Bakterien und Viren: Die Poren der Membran sind zu klein für diese Mikroorganismen.
  • Trübstoffe und Partikel: Sand, Rost und andere sichtbare Verunreinigungen werden vor der Osmosemembran durch Vorfilter entfernt.

Was wird nicht oder nur teilweise entfernt?

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Osmoseanlage nicht allumfassend reinigt. Einige Stoffe passieren die Membran teilweise oder werden gar nicht entfernt:

  • Gelöste Gase: Gase wie Chlor oder Kohlendioxid werden nur in geringem Maße entfernt.
  • Sehr kleine organische Moleküle: Abhängig von der Porengröße der Membran können einige kleine organische Moleküle durchdringen.
  • Fluorid: Fluorid wird von der Osmosemembran nur teilweise entfernt, was bei überhöhten Konzentrationen im Leitungswasser zu beachten ist.
  • Volatile organische Verbindungen (VOCs): Einige flüchtige organische Verbindungen können die Membran passieren.

Fazit:

Eine Osmoseanlage ist ein effektives System zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Entfernung einer Vielzahl von Schadstoffen. Sie liefert sauberes und gesundes Trinkwasser, befreit von vielen potentiell schädlichen Elementen. Dennoch ist es wichtig, die Grenzen der Technologie zu verstehen und die Anlage regelmäßig zu warten, um ihre optimale Leistung zu gewährleisten. Eine vorherige Wasseranalyse kann Aufschluss darüber geben, welche Schadstoffe im individuellen Leitungswasser enthalten sind und ob eine Osmoseanlage die richtige Lösung darstellt.