Was macht der Körper mit zu viel Magnesium?

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Eine Magnesiumüberdosierung kann gefährlich sein und Symptome wie Bewusstseinsstörungen, Muskelschwäche und Herzprobleme verursachen. Wenn Sie sich nach der Einnahme von Magnesiumpräparaten unwohl fühlen, suchen Sie bitte sofort medizinische Hilfe auf.

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Was macht der Körper mit zu viel Magnesium? – Ein Überschuss und seine Folgen

Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der für unzählige Körperfunktionen unerlässlich ist, von der Muskelkontraktion bis zum Energiestoffwechsel. Ein Mangel an Magnesium kann daher schwerwiegende Folgen haben. Weniger bekannt ist jedoch, was passiert, wenn der Körper mit einem Überschuss an Magnesium konfrontiert wird. Denn auch eine Hypermagnesiämie, also eine erhöhte Magnesiumkonzentration im Blut, kann gefährlich werden.

Im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen, die der Körper im Überschuss über den Urin ausscheidet, wird Magnesium – obwohl ebenfalls zu einem gewissen Grad über die Nieren ausgeschieden – effektiver durch die Nieren reguliert, wenn die Zufuhr moderat erhöht ist. Die Nieren spielen also eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Magnesiumgleichgewichts. Sie passen die Ausscheidung an die aufgenommene Menge an. Problematisch wird es erst dann, wenn diese Regulationsfähigkeit überfordert ist, etwa bei Nierenfunktionsstörungen oder bei einer massiv erhöhten Magnesiumzufuhr durch die Einnahme von hohen Dosen Magnesiumpräparaten.

Eine Überdosierung, meist durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten oder durch intravenöse Infusionen (z.B. im medizinischen Kontext), führt zu einer Reihe von Symptomen, die von der Schwere der Hypermagnesiämie abhängen. Leichte Überdosierungen können sich zunächst durch unspezifische Beschwerden bemerkbar machen wie:

  • Übelkeit und Erbrechen: Der Körper versucht, den überschüssigen Magnesium über den gastrointestinalen Trakt auszuscheiden.
  • Durchfall: Ähnlich wie bei Übelkeit und Erbrechen ein Mechanismus zur Ausscheidung des überschüssigen Minerals.
  • Muskelkrämpfe: Paradoxerweise kann ein zu hoher Magnesiumspiegel anfänglich zu Muskelkrämpfen führen, bevor es zu einer Muskelschwäche kommt.
  • Müdigkeit und Benommenheit: Ein Überschuss an Magnesium kann das zentrale Nervensystem beeinflussen und zu einer reduzierten Aktivität führen.

Bei schwereren Hypermagnesiämien können die Symptome deutlich dramatischer ausfallen und lebensbedrohliche Komplikationen verursachen:

  • Muskelschwäche und -lähmung: Eine fortschreitende Störung der neuromuskulären Erregungsübertragung.
  • Atemdepression: Beeinträchtigung der Atemmuskulatur mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.
  • Herzrhythmusstörungen: Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Herzrhythmus. Ein Überschuss kann zu gefährlichen Arrhythmien führen.
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma: Eine schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems.
  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Eine weitere mögliche Folge der Beeinträchtigung des Kreislaufsystems.

Wichtig: Eine Magnesiumüberdosierung ist ein ernstzunehmender medizinischer Notfall. Bei Auftreten von Symptomen nach Einnahme von Magnesiumpräparaten, insbesondere bei schweren Symptomen wie Atemproblemen, Herzrhythmusstörungen oder Bewusstseinsstörungen, ist sofort ein Arzt oder Notarzt aufzusuchen. Die Behandlung einer Hypermagnesiämie erfolgt in der Regel durch intravenöse Gabe von Flüssigkeiten und Maßnahmen zur Unterstützung der Nierenfunktion. Die Selbstmedikation mit hohen Dosen an Magnesiumpräparaten sollte unbedingt vermieden werden. Eine angemessene Magnesiumzufuhr sollte immer mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Dieser kann die individuelle Bedarfssituation korrekt einschätzen und entsprechende Empfehlungen geben.