Was sind die 5 häufigsten Intoleranzen?

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Viele Menschen leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Zu den häufigsten gehören Probleme mit Laktose, Fruktose und Gluten. Auch Histamin kann Beschwerden verursachen. Diese Intoleranzen beeinträchtigen die Lebensqualität, da Betroffene bestimmte Lebensmittel meiden müssen, um Symptome wie Verdauungsbeschwerden zu vermeiden. Eine genaue Diagnose ist wichtig für eine angepasste Ernährung.

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Die 5 häufigsten Intoleranzen: Mehr als nur Bauchschmerzen

Viele Menschen kennen das unangenehme Gefühl nach dem Essen: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit. Oft steckt dahinter mehr als nur eine “verdorbene Mahlzeit”. Intoleranzen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Allergien, bei denen das Immunsystem aktiv auf bestimmte Lebensmittel reagiert, handelt es sich bei Intoleranzen um eine Reaktion des Körpers, weil er bestimmte Stoffe nicht richtig verarbeiten kann. Wir beleuchten die 5 häufigsten Intoleranzen genauer:

1. Laktoseintoleranz: Milchzucker macht Probleme

Die Laktoseintoleranz ist wohl die bekannteste Unverträglichkeit. Sie entsteht durch einen Mangel an Laktase, dem Enzym, das Laktose (Milchzucker) im Dünndarm spaltet. Unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird. Die dabei entstehenden Gase und Säuren verursachen die typischen Symptome wie Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall.

  • Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.
  • Betroffene Lebensmittel: Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt, Sahne, Eis), viele Fertigprodukte, Backwaren.
  • Diagnose: H2-Atemtest, Gentest.
  • Management: Laktosearme oder -freie Ernährung, Laktase-Tabletten.

2. Fruktosemalabsorption: Wenn Fruchtzucker Beschwerden verursacht

Bei der Fruktosemalabsorption ist die Aufnahme von Fruktose (Fruchtzucker) im Dünndarm gestört. Ein Transportprotein, das Fruktose durch die Darmwand schleust, arbeitet nicht richtig. Die überschüssige Fruktose gelangt in den Dickdarm, wo sie ähnlich wie Laktose vergoren wird.

  • Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Völlegefühl, Müdigkeit.
  • Betroffene Lebensmittel: Obst (Äpfel, Birnen, Mangos, Wassermelonen), Honig, Maissirup, viele Fertigprodukte.
  • Diagnose: H2-Atemtest.
  • Management: Fruktosearme Ernährung, Verzicht auf zuckerhaltige Getränke.

3. Glutenunverträglichkeit (Zöliakie/Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität): Mehr als nur eine Modeerscheinung

Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel) vorkommt.

  • Zöliakie: Eine Autoimmunerkrankung, bei der Gluten zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut führt. Unbehandelt kann dies zu schweren Folgeschäden führen.

  • Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NZGS): Eine Unverträglichkeit, bei der ähnliche Symptome wie bei Zöliakie auftreten, aber keine Autoimmunreaktion vorliegt.

  • Symptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautprobleme, Gelenkschmerzen, Gewichtsverlust (bei Zöliakie).

  • Betroffene Lebensmittel: Brot, Nudeln, Gebäck, Pizza, viele Fertigprodukte.

  • Diagnose: Zöliakie: Blutuntersuchung, Dünndarmbiopsie. NZGS: Ausschlussdiagnose.

  • Management: Glutenfreie Ernährung.

4. Histaminintoleranz: Wenn der Abbau von Histamin gestört ist

Histamin ist eine körpereigene Substanz, die an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist, unter anderem bei der Immunabwehr. Es kommt aber auch in vielen Lebensmitteln vor. Bei einer Histaminintoleranz ist der Abbau von Histamin gestört, meist aufgrund eines Mangels an dem Enzym Diaminoxidase (DAO).

  • Symptome: Hautrötungen, Juckreiz, Nesselsucht, Kopfschmerzen, Migräne, Herzrasen, Verdauungsbeschwerden, Atembeschwerden.
  • Betroffene Lebensmittel: Gereifte Käsesorten, Rotwein, Salami, Sauerkraut, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, fermentierte Lebensmittel.
  • Diagnose: Anamnese, Ernährungstagebuch, DAO-Bestimmung im Blut, Provokationstest.
  • Management: Histaminarme Ernährung, DAO-Enzym-Supplemente.

5. Sorbitintoleranz: Künstlicher Süßstoff als Auslöser

Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der als Süßstoff in vielen Lebensmitteln verwendet wird. Er kommt aber auch natürlich in einigen Obstsorten vor. Bei einer Sorbitintoleranz ist die Aufnahme von Sorbit im Dünndarm gestört.

  • Symptome: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit.
  • Betroffene Lebensmittel: Light-Produkte, zuckerfreie Kaugummis, Diabetikerprodukte, Trockenfrüchte, Steinobst (Pflaumen, Aprikosen, Kirschen).
  • Diagnose: H2-Atemtest.
  • Management: Sorbitarme Ernährung.

Wichtiger Hinweis:

Die Symptome von Intoleranzen können sehr vielfältig sein und sich individuell unterscheiden. Wenn Sie den Verdacht haben, unter einer Intoleranz zu leiden, sollten Sie sich unbedingt von einem Arzt oder Ernährungsberater untersuchen und beraten lassen. Eine Selbstdiagnose und eigenmächtige Ernährungsumstellung können zu Mangelerscheinungen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Eine genaue Diagnose und eine individuell angepasste Ernährung sind der Schlüssel zu einem beschwerdefreien Leben.