Welche Inhaltsstoffe sind gut bei Neurodermitis?

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Feuchtigkeitsspendende Substanzen wie Glycerin, Harnstoff und Hyaluronsäure unterstützen die Haut dabei, ihre Feuchtigkeit zu bewahren und lindern so Trockenheit. Lipide wie Ceramide stärken die Hautbarriere und reduzieren dadurch das Auftreten von Neurodermitis-Schüben.

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Neurodermitis: Die richtige Pflege mit feuchtigkeitsspendenden und barriestärkenden Inhaltsstoffen

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch starken Juckreiz, trockene Haut und entzündete Stellen auszeichnet. Die richtige Hautpflege spielt eine zentrale Rolle bei der Linderung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität Betroffener. Doch welche Inhaltsstoffe sind besonders hilfreich?

Die Grundlage jeder Neurodermitis-Pflege ist die intensive Feuchtigkeitspflege. Eine trockene, strapazierte Haut ist anfälliger für Entzündungen und Juckreiz. Hier leisten folgende Substanzen wertvolle Dienste:

  • Hyaluronsäure: Dieses Molekül bindet große Mengen an Wasser und sorgt für eine intensive und langanhaltende Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Es polstert die Haut auf und mindert das Spannungsgefühl. Wichtig ist hierbei die Wahl einer Formulierung mit niedermolekularer Hyaluronsäure, da diese besser in die Haut eindringen kann.

  • Glycerin: Ein natürlicher Feuchthaltefaktor (NMF), der Wasser in der Haut bindet und somit die Hautfeuchtigkeit reguliert. Es ist gut verträglich und wirkt sowohl feuchtigkeitsspendend als auch leicht rückfettend.

  • Harnstoff (Urea): Auch Harnstoff zählt zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren und bindet effektiv Wasser. Zusätzlich besitzt er keratolytische Eigenschaften, das heißt, er hilft, abgestorbene Hautzellen zu lösen und so verstopfte Poren zu befreien. Allerdings sollte Harnstoff in Neurodermitis-Produkten nur in moderaten Konzentrationen (bis ca. 5%) enthalten sein, um Irritationen zu vermeiden.

Neben der Feuchtigkeitspflege ist die Stärkung der Hautbarriere essentiell. Eine intakte Hautbarriere schützt vor dem Eindringen von Allergenen und Irritantien und reduziert das Risiko von Entzündungen. Hier spielen vor allem Lipide eine entscheidende Rolle:

  • Ceramide: Diese Lipide sind wichtige Bestandteile der Hautbarriere und sorgen für ihre Festigkeit und Dichtigkeit. Ceramid-haltige Produkte helfen, die Hautbarriere zu reparieren und zu stärken, wodurch Juckreiz und Entzündungen reduziert werden können.

  • Fettsäuren (z.B. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren): Diese ungesättigten Fettsäuren tragen ebenfalls zur Verbesserung der Hautbarriere bei und wirken entzündungshemmend. Sie können sowohl äußerlich als auch innerlich (über die Nahrung) zugeführt werden.

Wichtiger Hinweis: Die Auswahl der geeigneten Inhaltsstoffe hängt von der individuellen Hautreaktion ab. Produkte sollten immer auf ihre Verträglichkeit getestet und bei Bedarf mit dem Arzt oder Dermatologen abgesprochen werden. Parfüm, Konservierungsstoffe und Duftstoffe sollten in Neurodermitis-Produkten unbedingt vermieden werden, da sie die Haut reizen können. Auch auf den pH-Wert sollte geachtet werden, da ein leicht saurer pH-Wert (um 5,5) die Hautbarriere unterstützt. Eine sanfte Reinigung mit pH-neutralen Produkten ist ebenfalls unerlässlich. Die Verwendung von Produkten mit dem Siegel “dermatologisch getestet” kann die Auswahl erleichtern.