Wie hoch kann man Alkohol Destillieren?

Die Grenzen der Destillation: Warum man in Deutschland nicht mehr selbst hochprozentigen Alkohol brennen darf

Die Frage, wie hoch man Alkohol destillieren kann, ist in Deutschland weniger eine technische, als vielmehr eine rechtliche. Denn seit 2018 ist das private Destillieren von Alkohol, egal welcher Konzentration, verboten. Die Höchstkonzentration, die man legal erreichen darf, liegt also effektiv bei 0%.

Früher gab es die Möglichkeit, mit kleinen Destilliergeräten bis 0,5 Liter Rauminhalt für den Eigenbedarf zu brennen. Diese Ausnahmegenehmigung existiert nicht mehr. Damit ist die private Herstellung von Spirituosen, egal ob hochprozentiger Schnaps oder niedrigprozentige Obstbrände, illegal.

Die Gründe für dieses Verbot sind vielfältig. Zum einen geht es um den Schutz der Verbraucher. Selbstgebrannter Alkohol kann, bei unsachgemäßer Herstellung, gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, wie beispielsweise Methanol. Kontrollen und Qualitätsstandards, die in lizenzierten Brennereien gewährleistet sind, fehlen im privaten Bereich.

Zum anderen spielt der Steuerschutz eine Rolle. Die Alkoholsteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für den Staat. Durch das Verbot der privaten Destillation soll Steuerhinterziehung verhindert werden.

Die technischen Möglichkeiten der Destillation erlauben es, Alkohol bis zu einer Konzentration von 96 Vol.-% zu gewinnen. Höhere Konzentrationen sind mit einfacher Destillation nicht erreichbar, da sich ein Azeotrop aus Wasser und Ethanol bildet. Im privaten Bereich, selbst wenn es legal wäre, ist das Erreichen solch hoher Konzentrationen jedoch aufgrund der meist einfachen Destillationsapparaturen kaum realistisch und auch nicht ratsam.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Frage nach der maximal erreichbaren Alkoholkonzentration beim Destillieren ist in Deutschland irrelevant geworden. Das Brennen von Alkohol ist ausschließlich lizenzierten Brennereien vorbehalten. Wer hochprozentigen Alkohol genießen möchte, muss diesen legal im Handel erwerben. Die Risiken für die Gesundheit und die rechtlichen Konsequenzen eines Verstoßes gegen das Alkoholsteuergesetz überwiegen den vermeintlichen Vorteil der Eigenherstellung deutlich.