Warum kommt der Mann nach 2 Minuten?

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Frühzeitiger Samenerguss kann vielfältige Ursachen haben. Von psychischem Druck über sexuelle Unreife bis hin zu ernsthafteren medizinischen Problemen reicht die Bandbreite möglicher Hintergründe. Ein Arztbesuch kann die richtige Diagnose und passende Behandlung ermöglichen.
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Zwei Minuten und vorbei? Ursachen und Behandlung von vorzeitigem Samenerguss

Vorzeitiger Samenerguss (VES) ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Männer betrifft und die sexuelle Befriedigung sowohl für den Betroffenen als auch für seinen Partner erheblich beeinträchtigen kann. Die Definition von “vorzeitig” ist dabei subjektiv und hängt von den individuellen Erwartungen und der jeweiligen Beziehung ab. Generell wird von VES gesprochen, wenn die Ejakulation regelmäßig innerhalb von etwa zwei Minuten nach Beginn der sexuellen Aktivität eintritt, bevor der Mann oder seine Partnerin dies wünschen. Doch warum kommt es überhaupt zu diesem Phänomen? Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen, leicht zu behebenden Faktoren bis hin zu komplexeren medizinischen Problemen.

Psychische Faktoren: Ein bedeutender Aspekt sind psychische Belastungen. Stress im Alltag, Angst vor Versagen, Leistungsdruck, Beziehungsprobleme oder ein geringes Selbstwertgefühl können zu erhöhter Erregbarkeit und somit zu einem beschleunigten Samenerguss führen. Ängste, die Partnerin zu enttäuschen oder nicht den eigenen Erwartungen zu entsprechen, verstärken diesen Kreislauf oft erheblich. Auch traumatische Erfahrungen im sexuellen Bereich können eine Rolle spielen.

Physiologische Faktoren: Neben psychischen Faktoren spielen auch körperliche Aspekte eine Rolle. Eine Überempfindlichkeit der Penisspitze, neurologische Erkrankungen oder Hormonstörungen können den Ejakulationsreflex beeinflussen und zu vorzeitigem Samenerguss führen. Manchmal ist eine anatomische Besonderheit oder eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente die Ursache.

Sexuelle Unreife: Besonders bei jüngeren Männern kann mangelnde sexuelle Erfahrung und ein unzureichendes Verständnis der eigenen sexuellen Reaktion zu VES führen. Mit zunehmender Erfahrung und dem Erlernen von Entspannungs- und Selbstregulationstechniken kann sich die Situation oft verbessern.

Medizinische Ursachen: In seltenen Fällen liegt einer VES eine zugrundeliegende medizinische Erkrankung zugrunde, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion, Prostatabeschwerden oder eine Nervenschädigung. Auch der Konsum bestimmter Substanzen, wie Drogen oder Alkohol, kann den Samenerguss beeinflussen.

Diagnose und Behandlung: Ist der vorzeitige Samenerguss ein wiederkehrendes Problem, ist der Besuch eines Urologen oder Andrologen ratsam. Der Arzt wird zunächst ein ausführliches Gespräch führen und eine körperliche Untersuchung durchführen. Je nach Ursache können verschiedene Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden, darunter:

  • Psychotherapie: Besonders bei psychisch bedingtem VES kann eine Verhaltenstherapie oder Paartherapie sehr hilfreich sein. Techniken wie die Stop-and-Start-Methode oder die Squeeze-Technik können erlernt werden, um die Kontrolle über die Ejakulation zu verbessern.
  • Medikamente: In einigen Fällen können Medikamente verschrieben werden, die die Empfindlichkeit des Penis reduzieren oder die Ejakulation verzögern.
  • Lokalanästhetika: Cremes oder Sprays mit Lokalanästhetika können die Empfindlichkeit der Penisspitze reduzieren.

Fazit: Vorzeitiger Samenerguss ist kein unheilbares Problem. Durch gezielte Maßnahmen und mit der richtigen Unterstützung kann die sexuelle Lebensqualität wieder verbessert werden. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache zu klären und eine passende Behandlung zu finden. Eine offene Kommunikation mit dem Partner ist dabei essentiell.