Welcher Fisch gebärt lebende Junge?

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Guppys, Mollys und Platys sind beliebte Bewohner vieler Aquarien, nicht zuletzt, weil sie lebende Junge zur Welt bringen. Anders als viele andere Fischarten legen diese Süßwasserfische keine Eier, sondern entlassen voll entwickelte Jungfische ins Wasser. Diese Art der Fortpflanzung macht sie zu faszinierenden Beobachtungsobjekten für Aquarianer.

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Lebendgebärende Aquarienbewohner: Mehr als nur Guppys, Mollys & Platys

Lebendgebärende Fische erfreuen sich großer Beliebtheit in der Aquaristik. Ihre direkte Fortpflanzung, bei der keine Eier gelegt werden, sondern direkt fertig entwickelte Jungtiere geboren werden, fasziniert Hobby-Aquarianer und bietet ein spannendes Beobachtungsfeld. Während Guppys (Poecilia reticulata), Mollys (Poecilia sphenops) und Platys (Xiphophorus maculatus) die bekanntesten Vertreter sind, gibt es eine weitaus größere Vielfalt an Arten, die diese einzigartige Fortpflanzungsstrategie nutzen.

Die Besonderheit der Viviparie:

Die Lebendgeburt bei Fischen, auch Viviparie genannt, ist eine evolutionäre Anpassung, die verschiedene Vorteile bietet. Im Gegensatz zur Eiablage, die die Eier potentiellen Gefahren aussetzt, entwickeln sich die Embryonen bei lebendgebärenden Arten sicher im Mutterleib. Die Mutter bietet Schutz vor Fressfeinden und ungünstigen Umweltbedingungen. Die Jungfische sind bei der Geburt bereits relativ weit entwickelt und verfügen über eine höhere Überlebensrate im Vergleich zu frisch geschlüpften Fischen aus Eiern.

Über den Tellerrand der gängigen Arten blicken:

Während Guppys, Mollys und Platys in fast jedem Zoofachgeschäft erhältlich sind, gibt es eine Reihe weiterer, oft weniger bekannter, lebendgebärender Fische:

  • Schwertträger (Xiphophorus helleri): Ähnlich wie Platys, aber mit dem charakteristischen verlängerten Schwanzfaden bei den Männchen.
  • Killifische (Cyprinodontiformes): Eine sehr diverse Gruppe, von denen einige Arten lebendgebärend sind. Sie zeichnen sich oft durch auffällige Färbungen und Anpassungen an extreme Lebensräume aus. Viele Arten sind jedoch anspruchsvoller in der Haltung als die bekannten Aquarienbewohner.
  • Prädatoren: Sogar einige Raubfische, wie manche Arten der Zahnkarpfen (Characidae), zeigen ovovivipare Strategien, wo die Eier im Körper bebrütet, aber nicht mit der Mutter über eine Plazenta verbunden sind.
  • Lebendgebärende Zahnkarpfen (Anablepidae): Auch bekannt als Vieraugenfische, besitzen diese Fische bemerkenswerte Anpassungen an ihr Leben im Brackwasser.

Herausforderungen der Haltung lebendgebärender Fische:

Die scheinbare einfache Haltung täuscht: Auch lebendgebärende Fische benötigen artgerechte Bedingungen. Dies beinhaltet die richtige Wassertemperatur, ausreichend Versteckmöglichkeiten für die Jungfische (um sie vor den Elterntieren zu schützen), und eine ausgewogene Ernährung. Die hohe Vermehrungsrate kann bei ungeplanter Zucht zu Überbesatz führen, was die Gesundheit des gesamten Aquariums gefährdet.

Fazit:

Die Welt der lebendgebärenden Fische ist vielfältiger als der erste Blick vermuten lässt. Während Guppys, Mollys und Platys einen idealen Einstieg in die Aquaristik bieten, eröffnet die Erkundung weiterer Arten neue Möglichkeiten der Gestaltung und Beobachtung faszinierender Lebenszyklen. Eine gründliche Recherche der jeweiligen Artenanforderungen ist jedoch unabdingbar, um das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten.