Was ist die Hotel-Meldpflicht?

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Die Hotelpflicht umfasst die handschriftliche Unterschrift eines Meldescheins am Anreisetag. Dieser Vorgang ist gängige Praxis in Hotels und Gasthöfen. Die genaue Formulierung der Pflicht ist im Absatz 2 zu finden.
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Die Hotel-Meldpflicht: Ein Relikt aus der Vergangenheit, aber weiterhin aktuell

Die Ankunft im Hotel, der Duft nach frisch gewaschener Bettwäsche, die Vorfreude auf entspannte Tage – und dann der Meldeschein. Für viele Gäste ein lästiger, aber notwendiger Schritt. Doch was genau verbirgt sich hinter der Hotel-Meldpflicht, und warum ist sie auch heute noch relevant?

Im Kern verpflichtet die Hotel-Meldpflicht Gäste, sich bei Ankunft im Beherbergungsbetrieb anzumelden und bestimmte Daten schriftlich festzuhalten. Entgegen landläufiger Meinung genügt hier nicht die bloße Angabe der Daten, sondern es bedarf der handschriftlichen Unterschrift auf einem Meldeschein. Diese Praxis mag in Zeiten der Digitalisierung anachronistisch wirken, ist jedoch gesetzlich vorgeschrieben und dient verschiedenen Zwecken.

Die rechtliche Grundlage findet sich im Bundesmeldegesetz (BMG). Konkret regelt § 29 BMG die Meldepflicht in Beherbergungsstätten. Dort heißt es, dass sich jede Person, die in einer solchen Unterkunft übernachtet, anmelden muss. Die Beherbergungsstätten sind wiederum verpflichtet, die Daten zu erheben und für einen bestimmten Zeitraum aufzubewahren. Die handschriftliche Unterschrift dient der Authentifizierung und stellt sicher, dass die Angaben tatsächlich von der anmeldenden Person stammen. Dies ist wichtig, um Missbrauch und Identitätsdiebstahl vorzubeugen.

Die erhobenen Daten dienen nicht nur statistischen Zwecken, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der öffentlichen Sicherheit. Im Falle von Notfällen, Vermisstensuchen oder strafrechtlichen Ermittlungen können die Behörden auf diese Informationen zurückgreifen. So kann beispielsweise im Brandfall schnell festgestellt werden, wer sich noch im Gebäude befindet. Auch bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten kann die Rückverfolgung von Kontaktpersonen durch die Meldedaten erleichtert werden.

Die Digitalisierung schreitet zwar voran, und einige Hotels experimentieren mit digitalen Meldescheinen, doch die handschriftliche Unterschrift bleibt bislang Bestandteil der Meldepflicht. Gäste sollten sich daher darauf einstellen, auch weiterhin den Stift zur Hand nehmen zu müssen. Die Hotel-Meldpflicht ist somit ein Beispiel dafür, wie traditionelle Verfahren auch im digitalen Zeitalter ihre Bedeutung behalten. Sie dient der Sicherheit aller Beteiligten und trägt zur reibungslosen Abwicklung des Beherbergungsbetriebs bei.