Bei welcher Temperatur gehen Haare kaputt?

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Hitze über 180 Grad Celsius zerstört die schützende Haarschicht. Das Glätteisen verstärkt diesen Effekt durch Zugkräfte, die die Schuppenschicht abtragen. Folgen sind sprödes, geschädigtes Haar und eine trockene, schuppige Kopfhaut. Vorsicht ist also geboten!

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Die kritische Temperatur: Wann Hitze dem Haar schadet

Gesundes, glänzendes Haar – ein erstrebenswertes Ziel vieler. Doch der Weg dorthin ist gepflastert mit guten Vorsätzen und manchmal auch mit dem ein oder anderen Hitze-Fauxpas. Denn Hitze ist ein zweischneidiges Schwert: Sie kann das Haar stylen, aber auch nachhaltig schädigen. Die entscheidende Frage lautet daher: Bei welcher Temperatur gehen Haare tatsächlich kaputt?

Die oft zitierte Grenze von 180 Grad Celsius ist ein guter Richtwert, aber keine absolute Wahrheit. Die tatsächliche Schädigung hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich gegenseitig beeinflussen:

  • Haarstruktur: Feines, bereits strapaziertes Haar ist deutlich anfälliger für Hitzeschäden als dickes, gesundes Haar. Naturlocken und coloriertes Haar reagieren besonders sensibel auf hohe Temperaturen. Die natürliche Keratinstruktur, die dem Haar seine Stabilität verleiht, ist bei vorgeschädigtem Haar bereits geschwächt.

  • Einwirkzeit: Nicht nur die Temperatur, sondern auch die Dauer der Hitzeeinwirkung spielt eine entscheidende Rolle. Kurze Anwendung bei hoher Temperatur kann weniger schädlich sein als lange Anwendung bei niedrigerer Temperatur.

  • Hitzequelle: Ein Glätteisen, Lockenstab oder Föhn – jedes Gerät arbeitet anders und verteilt die Hitze unterschiedlich. Ein Glätteisen beispielsweise erzeugt punktuelle Hitze und kombiniert diese mit mechanischem Zug, was die Schädigung verstärkt. Ein Föhn hingegen verteilt die Hitze über eine größere Fläche, allerdings kann auch hier zu intensive oder zu nahe Hitzeeinwirkung zu Schäden führen.

  • Schutzmaßnahmen: Die Verwendung von Hitzeschutzsprays oder -ölen bildet eine schützende Schicht um das Haar und mindert die negative Wirkung der Hitze. Diese Produkte reduzieren den Wasserverlust und glätten die Haaroberfläche, wodurch die Hitze besser verteilt und der Schaden minimiert wird.

Was passiert bei Temperaturen über 180 Grad Celsius?

Oberhalb von 180 Grad Celsius denaturiert das Keratin, das Hauptprotein des Haares. Das bedeutet, seine Struktur wird irreversibel verändert. Die Haarfaser wird spröde, brüchig und neigt zum Spliss. Die schützende Schuppenschicht, die für den Glanz und die Geschmeidigkeit verantwortlich ist, wird beschädigt und liegt nicht mehr glatt an. Dies führt zu einem rauen, stumpfen Aussehen und macht das Haar anfälliger für weitere Schädigungen. Hinzu kommt, dass die Hitze die Kopfhaut austrocknen kann, was zu Juckreiz und Schuppenbildung führen kann.

Fazit:

180 Grad Celsius sind ein wichtiger Richtwert, aber die individuelle Grenze der Hitzeschädigung ist variabel. Um Ihr Haar vor irreparablen Schäden zu schützen, sollten Sie auf eine schonende Anwendung achten: verwenden Sie geeignete Hitzeschutzmittel, reduzieren Sie die Temperatur Ihres Stylinggeräts so weit wie möglich und begrenzen Sie die Einwirkzeit. Gesundes Haar ist weniger anfällig für Hitzeschäden. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Haarkuren tragen maßgeblich zur Haargesundheit bei. Bei stark geschädigtem Haar ist der Gang zum Friseur ratsam, um professionelle Hilfe und gegebenenfalls eine Behandlung zu erhalten.