Kann man durch die Pille dünnere Haare bekommen?

0 Sicht

Hormonelle Veränderungen durch die Pille können vorübergehend zu dünnerem Haar führen. Der Haarausfall setzt oft erst einige Wochen nach Beginn der Einnahme ein. Auch nach dem Absetzen benötigt der Körper Zeit, um sich zu regulieren. Es kann 3 bis 6 Monate dauern, bis sich der Hormonhaushalt stabilisiert und das Haarwachstum wieder normalisiert.

Kommentar 0 mag

Die Pille und dünner werdendes Haar: Ein möglicher Zusammenhang

Die Pille ist ein weit verbreitetes Verhütungsmittel, das für viele Frauen eine bequeme und zuverlässige Option darstellt. Allerdings ist sie nicht ohne mögliche Nebenwirkungen. Eine davon, die viele Frauen beunruhigt, ist der Zusammenhang zwischen der Pille und dünner werdendem Haar.

Wie kann die Pille Haarausfall beeinflussen?

Die Pille wirkt durch die Veränderung des Hormonhaushalts im Körper. Sie enthält synthetische Hormone, meist Östrogene und Gestagene, die den natürlichen Zyklus beeinflussen. Diese Hormonellen Veränderungen können sich auf verschiedene Körperfunktionen auswirken, darunter auch auf das Haarwachstum.

Es gibt verschiedene Mechanismen, durch die die Pille zu Haarausfall oder dünner werdendem Haar beitragen kann:

  • Androgene Wirkung: Einige Pillen enthalten Gestagene, die eine androgene Wirkung haben. Das bedeutet, sie ähneln dem männlichen Sexualhormon Testosteron. Ein Überschuss an Androgenen kann zu Haarausfall führen, der dem männlichen Muster (Geheimratsecken, Tonsur) ähnelt.
  • Hormonelle Schwankungen: Sowohl der Beginn als auch das Absetzen der Pille führen zu deutlichen hormonellen Schwankungen. Diese Veränderungen können den Haarzyklus stören. Haare, die sich in der Wachstumsphase befinden, können vorzeitig in die Ruhephase übergehen, was zu vermehrtem Haarausfall führt. Dies wird oft als Telogen Effluvium bezeichnet.
  • Nährstoffmangel: Obwohl weniger erforscht, wird vermutet, dass die Pille die Aufnahme bestimmter Nährstoffe beeinträchtigen kann, die für gesundes Haarwachstum wichtig sind, wie z.B. Zink, Eisen und B-Vitamine. Ein Mangel dieser Nährstoffe könnte indirekt zu Haarausfall beitragen.

Wann tritt der Haarausfall auf und wie lange dauert er?

Der Haarausfall tritt oft erst einige Wochen oder sogar Monate nach dem Beginn der Einnahme der Pille auf. Dies liegt daran, dass der Haarzyklus mehrere Monate dauert. Auch nach dem Absetzen der Pille kann es einige Zeit dauern, bis sich der Körper wieder an seinen natürlichen Hormonhaushalt gewöhnt hat. In der Regel dauert es 3 bis 6 Monate, manchmal auch länger, bis sich das Haarwachstum wieder normalisiert.

Was kann man tun?

Wenn Sie bemerken, dass Sie nach der Einnahme oder dem Absetzen der Pille verstärkt Haare verlieren, sollten Sie Folgendes in Betracht ziehen:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin: Eine Untersuchung kann helfen, andere Ursachen für den Haarausfall auszuschließen, wie z.B. Eisenmangel oder Schilddrüsenerkrankungen.
  • Überprüfen Sie Ihre Pille: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine andere Pille mit einer niedrigeren androgenen Wirkung.
  • Ernährung optimieren: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Zink, Eisen, B-Vitaminen und anderen Nährstoffen, die für gesundes Haarwachstum wichtig sind.
  • Stress reduzieren: Stress kann den Haarausfall verstärken. Versuchen Sie, Stress abzubauen, z.B. durch Entspannungsübungen, Yoga oder Sport.
  • Pflegende Haarprodukte: Verwenden Sie milde Shampoos und Conditioner und vermeiden Sie aggressive Behandlungen wie Dauerwellen oder häufiges Färben.

Fazit:

Dünner werdendes Haar kann eine unerwünschte Nebenwirkung der Pille sein. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass hormonelle Veränderungen das Haarwachstum beeinflussen können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um die Ursachen abzuklären und mögliche Lösungen zu finden. Oft handelt es sich um ein vorübergehendes Problem, das sich von selbst wieder normalisiert. In der Zwischenzeit können Sie durch eine gute Ernährung, Stressreduktion und pflegende Haarprodukte dazu beitragen, das Haarwachstum zu unterstützen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und dem Körper Zeit zu geben, sich zu regulieren.