Kann Muttermal heller werden?

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Muttermale zeigen mitunter Veränderungen der Pigmentierung. Ein beobachteter, gutartiger Fleck wurde im Sommer zwar dunkler, später aber wieder heller. Solche Entwicklungen und Rückbildungen sind im Laufe des Lebens nicht ungewöhnlich.
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Können Muttermale heller werden? Veränderungen der Pigmentierung im Überblick

Muttermale, medizinisch Nävi genannt, sind gutartige Pigmentflecken, die aus einer Ansammlung von Melanozyten, den Pigmentzellen der Haut, entstehen. Ihre Größe, Farbe und Form können sich im Laufe des Lebens verändern, was viele Betroffene verunsichert. Eine häufige Frage lautet: Können Muttermale heller werden? Die kurze Antwort: Ja, das ist möglich.

Während die meisten Menschen Muttermale kennen, die sich im Laufe der Zeit verdunkeln, vor allem durch Sonnenexposition, ist eine Aufhellung ebenfalls ein durchaus natürlicher Prozess. Die Pigmentierung eines Muttermals ist dynamisch und unterliegt verschiedenen Einflüssen. Eine beobachtete Aufhellung eines zuvor dunkleren Muttermals ist daher nicht per se besorgniserregend. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Natürlicher Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter produzieren die Melanozyten in der Haut weniger Melanin. Dies kann zu einer generellen Aufhellung der Haut und somit auch der Muttermale führen. Diese Veränderung ist ein normaler Prozess und bedarf keiner besonderen Aufmerksamkeit.

  • Saisonale Einflüsse: Die Sonnenexposition spielt eine entscheidende Rolle bei der Pigmentierung. Im Sommer, bei intensiver Sonneneinstrahlung, können Muttermale dunkler werden. Im Winter, bei weniger Sonnenlicht, kann sich die Pigmentierung wieder zurückbilden und das Muttermal heller erscheinen. Der beschriebene Fall eines Muttermals, das im Sommer dunkler und später wieder heller wurde, illustriert dies eindrücklich.

  • Schwangerschaft: Hormonelle Schwankungen während der Schwangerschaft können die Pigmentierung der Haut beeinflussen und zu einer Veränderung der Muttermale führen, sowohl Verdunkelung als auch Aufhellung sind möglich.

  • Immunologische Reaktionen: In seltenen Fällen kann eine Immunreaktion des Körpers zu einer Veränderung der Pigmentierung führen. Dies kann sich als Aufhellung oder auch als Entzündung des Muttermals äußern.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Obwohl eine Aufhellung eines Muttermals oft harmlos ist, sollte man dennoch aufmerksam sein. Eine plötzliche und deutliche Veränderung der Farbe, Größe, Form oder Beschaffenheit eines Muttermals (z.B. Juckreiz, Blutung, Veränderung der Oberfläche) ist ein Anlass zum Arztbesuch. Ein Dermatologe kann das Muttermal untersuchen und feststellen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen (malignen) Melanom handelt. Die ABCDE-Regel hilft bei der Selbsteinschätzung:

  • Asymmetrie: Ist das Muttermal unregelmäßig geformt?
  • Borderrand: Ist der Rand unscharf oder gezackt?
  • Color: Ist die Farbe ungleichmäßig (verschiedene Braun- und Schwarztöne, Rot, Weiß oder Blau)?
  • Diameter: Ist das Muttermal größer als 6 mm?
  • Evolution: Hat sich das Muttermal in Größe, Form oder Farbe verändert?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Aufhellung eines Muttermals in vielen Fällen ein normaler Vorgang ist. Jedoch sollte jede auffällige Veränderung ärztlich abgeklärt werden, um mögliche Risiken auszuschließen. Regelmäßige Hautkontrollen, insbesondere bei vielen Muttermalen, sind daher empfehlenswert.