Warum keine Cortison-Creme in der Sonne?

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Sonnenlicht verstärkt die Wirkung von Kortison, sei es oral oder äußerlich angewendet. Dies erhöht das Risiko von Hautreizungen und Hyperpigmentierungen. Vorsichtige Sonneneinstrahlung und ein ausreichender Sonnenschutz sind daher unerlässlich.

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Sonne und Kortisoncreme: Ein ungünstiges Duo

Kortison, ein starkes entzündungshemmendes Medikament, findet in verschiedenen Formen, darunter Cremes und Salben, Anwendung zur Behandlung von Hautentzündungen wie Ekzemen, Neurodermitis oder Insektenstichen. Doch die Kombination aus Sonneneinstrahlung und Kortison kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Warum ist das so, und welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen?

Der scheinbar harmlose Sonnenstrahl entfaltet in Verbindung mit Kortison eine verstärkte Wirkung. Dies liegt daran, dass die Sonne die Haut dünner und empfindlicher macht. Die Kortisoncreme, die bereits die Hautbarriere schwächt, um ihre entzündungshemmende Wirkung zu entfalten, verliert so noch stärker an Schutzwirkung. Das Ergebnis: Die Haut wird anfälliger für Reizungen und Schädigungen. Die bereits durch die Entzündung geschädigte Haut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung.

Die verstärkte Wirkung äußert sich in mehreren negativen Folgen:

  • Erhöhtes Risiko von Hautreizungen: Die ohnehin schon gereizte Haut reagiert auf die Sonnenstrahlung noch stärker, was zu Rötungen, Brennen, Juckreiz und einem verstärkten Gefühl des Spannens führen kann. Die Haut kann sogar wund werden.

  • Hyperpigmentierungen (Hautverfärbungen): Kortison kann die Haut dünner machen und die Melaninproduktion beeinflussen. In Kombination mit Sonnenlicht erhöht sich das Risiko, dass sich dunkle Flecken (Hyperpigmentierungen) bilden. Diese sind oft hartnäckig und können nur schwer wieder entfernt werden.

  • Verstärkte Wirkung anderer Inhaltsstoffe: Manche Kortisoncremes enthalten zusätzlich weitere Wirkstoffe, die ebenfalls photosensibel sind (d.h. ihre Wirkung durch Licht verstärkt wird). Die kombinierte Wirkung dieser Stoffe mit dem Sonnenlicht kann die unerwünschten Effekte noch potenzieren.

  • Verminderte Wirksamkeit des Kortisons: Im Gegenzug kann die langfristige intensive Sonneneinstrahlung die Wirksamkeit der Kortisoncreme sogar verringern. Die Haut wird durch die Sonne so stark geschädigt, dass die Wirkstoffe schlechter aufgenommen werden.

Wie kann man das Risiko minimieren?

Um die negativen Auswirkungen zu vermeiden, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Sonnenexposition reduzieren: Die behandelten Hautstellen sollten so gut wie möglich vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Das bedeutet, Sonnenbäder sollten vermieden oder zumindest stark begrenzt werden. Besonders in den Mittagsstunden (zwischen 11 und 15 Uhr) sollte die Sonne gemieden werden.

  • Hochwertiger Sonnenschutz: Wenn ein Aufenthalt in der Sonne unvermeidlich ist, muss ein hochwirksamer Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, idealerweise 50, verwendet werden. Der Sonnenschutz sollte großzügig und regelmäßig aufgetragen werden, auch bei bewölktem Himmel. Spezielle Sonnenschutzprodukte für empfindliche Haut sind empfehlenswert.

  • Schutzkleidung: Kleidung mit langen Ärmeln und ein Hut bieten einen zusätzlichen Schutz vor der Sonne.

  • Ärztliche Beratung: Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, um die geeignete Behandlung und den optimalen Sonnenschutz zu besprechen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Kombination von Kortisoncreme und Sonne ist ungünstig. Durch konsequenten Sonnenschutz und Vermeidung intensiver Sonnenbestrahlung kann das Risiko von Hautreizungen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen minimiert werden. Eine offene Kommunikation mit dem behandelnden Arzt ist essentiell, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.