Welche Hautpflege bei aktinischer Keratose?

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Topische Therapien gegen aktinische Keratose umfassen Cremes oder Salben mit Inhaltsstoffen wie 5-Fluorouracil, Diclofenac oder Imiquimod. Diese Substanzen stimulieren die Ablösung beschädigter Zellen und helfen so, die Läsionen zu reduzieren.

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Aktinische Keratose: Hautpflege und Therapieoptionen

Aktinische Keratosen (AK) sind vorläufige Hautveränderungen, die durch chronische Sonneneinstrahlung entstehen. Sie manifestieren sich als raue, schuppige, rötliche Flecken, meist an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Kopfhaut, Ohren, Händen und Unterarmen. Obwohl die meisten AK nicht bösartig sind, besteht ein erhöhtes Risiko der Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms (Hautkrebs). Daher ist eine frühzeitige und konsequente Behandlung unerlässlich.

Die Hautpflege bei aktinischer Keratose konzentriert sich primär auf die Behandlung der bestehenden Läsionen und die Vorbeugung neuer. Dabei spielt die individuelle Beratung durch einen Dermatologen eine entscheidende Rolle, da die Therapie an den Schweregrad der Erkrankung, die Anzahl und Lokalisation der AK sowie die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden muss.

Topische Therapien: Diese stellen die erste Wahl bei der Behandlung von AK dar, insbesondere bei kleineren, weniger zahlreichen Läsionen. Sie werden direkt auf die betroffene Hautpartie aufgetragen und umfassen verschiedene Wirkstoffe:

  • 5-Fluorouracil (5-FU): Dieser Wirkstoff ist ein Antimetabolit, der das Wachstum der betroffenen Zellen hemmt und zu deren Abstoßung führt. Die Anwendung erfolgt in der Regel über mehrere Wochen und kann zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen führen.

  • Diclofenac: Ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), welches entzündungshemmend wirkt und die Zellproliferation hemmt. Es ist im Allgemeinen gut verträglich und verursacht weniger Nebenwirkungen als 5-FU.

  • Imiquimod: Ein Immunmodulator, der das Immunsystem stimuliert, um die AK-Zellen zu bekämpfen. Die Anwendung erfolgt in der Regel dreimal wöchentlich und kann zu Rötungen, Juckreiz und Schwellungen führen.

  • Ingenolmebutat: Ein weiterer topischer Wirkstoff, der die Entzündung fördert und so zur Elimination der AK-Zellen führt. Er wird in Form einer Creme für die kurzzeitige Anwendung (2-3 Tage) eingesetzt und kann ebenfalls zu Rötungen und Entzündungen führen.

Die Wahl des geeigneten topischen Mittels hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anzahl und Größe der Läsionen, die Lokalisation, die individuelle Hautreaktion und mögliche Vorerkrankungen.

Zusätzliche Maßnahmen: Neben der topischen Therapie sind weitere Maßnahmen wichtig zur Vorbeugung neuer AK und zur Verbesserung der Hautgesundheit:

  • Sonnenschutz: Der konsequente und tägliche Einsatz eines Breitband-Sonnenschutzes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+) ist essentiell, um weitere Schädigungen der Haut durch UV-Strahlung zu vermeiden. Dies gilt sowohl für die Behandlungszeit als auch danach.

  • Vermeidung von intensiver Sonnenbestrahlung: Besonders in den Mittagsstunden sollte direkter Sonneneinstrahlung ausgewichen werden. Schutzkleidung wie Hut und Sonnenbrille bieten zusätzlichen Schutz.

  • Regelmäßige Hautkontrollen: Regelmäßige Selbstuntersuchungen und professionelle Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen beim Dermatologen sind wichtig, um frühzeitig Veränderungen zu erkennen.

Nicht-topische Therapien: Bei ausgedehnten oder therapieresistenten AK können weitere Verfahren zum Einsatz kommen, wie z.B. die Kryotherapie (Vereisung), die Photodynamische Therapie (PDT) oder chirurgische Eingriffe. Diese werden vom Dermatologen individuell abgestimmt.

Zusammenfassend: Die Hautpflege bei aktinischer Keratose beinhaltet die professionelle Behandlung der Läsionen durch einen Dermatologen und die konsequente Anwendung von Sonnenschutzmaßnahmen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um das Risiko der Entstehung eines Hautkrebses zu minimieren. Nur ein Arzt kann die richtige Therapieform für den individuellen Fall bestimmen.