Was bewirkt Spielen bei Erwachsenen?

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Spielen bietet Erwachsenen einen erholsamen Ausgleich und kann sogar psychische Belastungen wie Burnout vorbeugen, so der Spielexperte André Frank Zimpel. Durch spielerische Aktivitäten können sie abschalten und Stress abbauen.

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Das Spiel des Lebens: Wie Spielen das Erwachsenen-Dasein bereichert

Der Alltag vieler Erwachsener ist geprägt von Anspannung, Leistungsdruck und Verantwortung. Ein ständiger Spagat zwischen Beruf, Familie und persönlichen Bedürfnissen führt oft zu Erschöpfung und Stress. Doch es gibt einen überraschend einfachen und effektiven Weg, diesem Druck entgegenzuwirken: Spielen. Anders als oft angenommen, beschränkt sich die positive Wirkung des Spielens nicht auf die Kindheit. Im Gegenteil: Für Erwachsene bietet es eine Fülle an Vorteilen, die weit über reine Unterhaltung hinausgehen.

Der Spielexperte André Frank Zimpel betont die Bedeutung des Spiels als erholsamen Ausgleich. Durch spielerische Aktivitäten, egal ob Brettspiele, Videospiele, Rollenspiele oder kreative Beschäftigungen wie Malen und Basteln, können Erwachsene effektiv abschalten und Stress abbauen. Dieser Effekt liegt nicht nur in der Ablenkung vom Alltag begründet, sondern in der Aktivierung von Gehirnbereichen, die im Arbeitsalltag oft unterfordert bleiben.

Doch die positive Wirkung von Spielen geht weit über bloßen Stressabbau hinaus. Studien zeigen, dass regelmäßiges Spielen folgende positive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Erwachsenen haben kann:

  • Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten: Spiele, die strategisches Denken, Problemlösen und Gedächtnisleistung fordern, fördern die geistige Fitness und können dem altersbedingten Abbau kognitiver Funktionen entgegenwirken. Komplexe Brettspiele oder anspruchsvolle Videospiele trainieren beispielsweise die Planungskompetenz und die Fähigkeit, mehrere Faktoren gleichzeitig zu berücksichtigen.

  • Förderung der sozialen Interaktion: Viele Spiele, insbesondere Brettspiele und Rollenspiele, fördern den sozialen Austausch und die Teamarbeit. Das gemeinsame Spielen stärkt soziale Bindungen, fördert die Kommunikation und kann das Gefühl der Zugehörigkeit verbessern. Dies ist besonders wichtig in einer Gesellschaft, die oft von Isolation und Vereinsamung geprägt ist.

  • Steigerung des Selbstwertgefühls: Das Erreichen von Zielen und das Meistern von Herausforderungen in Spielen kann das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl stärken. Der Erfolgserlebnis im Spiel überträgt sich oft positiv auf andere Lebensbereiche.

  • Reduktion von Burnout-Risiko: Durch das regelmäßige Abschalten und die Aktivierung positiver Emotionen kann Spielen effektiv dem Burnout-Risiko entgegenwirken. Es bietet einen Raum für Entspannung und Regeneration, der für die psychische Gesundheit unerlässlich ist.

  • Verbesserung der Kreativität und Problemlösefähigkeit: Viele Spiele erfordern kreative Lösungsansätze und fördern die Entwicklung neuer Denkweisen. Dies kann sich auch positiv auf die berufliche Tätigkeit auswirken.

Natürlich ist es wichtig, die Spielauswahl bewusst zu treffen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spielen und anderen Aktivitäten zu finden. Ein exzessives Spielen kann genauso schädlich sein wie ein völliger Verzicht auf spielerische Aktivitäten. Die ideale Form des Spiels ist individuell verschieden und hängt von den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spielen für Erwachsene weit mehr ist als nur Zeitvertreib. Es ist ein wichtiger Bestandteil eines ausgeglichenen und gesunden Lebensstils, der die psychische und physische Gesundheit positiv beeinflusst und das Wohlbefinden steigert. Die bewusste Integration von spielerischen Aktivitäten in den Alltag kann zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität beitragen.