Kann man im Winter Sonnenbrand bekommen?

0 Sicht

Trotz niedrigerem UV-Index im deutschen Winter ist Sonnenbrand auch in der kalten Jahreszeit möglich. Schnee reflektiert die UV-Strahlung, was die Hautbelastung erhöht. Denken Sie daher an Sonnenschutz, besonders in den Bergen.

Kommentar 0 mag

Sonnenbrand im Winter? Kein Märchen!

Die Vorstellung von Sonnenbrand verbindet man eher mit heißen Sommertagen am Strand. Doch der Schein trügt: Auch im Winter, bei kalten Temperaturen und oft bedecktem Himmel, ist ein Sonnenbrand möglich – und zwar durchaus schmerzhaft und unangenehm. Der verbreitete Irrglaube, dass die Sonne im Winter harmlos sei, basiert auf einem Missverständnis.

Zwar ist der UV-Index im Winter deutlich niedriger als im Sommer. Die Sonne steht tiefer am Himmel, die UV-Strahlung durchdringt die Atmosphäre über einen längeren Weg und wird dadurch abgeschwächt. Diese Reduktion des UV-Index bedeutet jedoch nicht, dass die Sonne komplett ungefährlich ist. Im Gegenteil: Mehrere Faktoren erhöhen das Risiko eines Sonnenbrands in der kalten Jahreszeit, und diese werden oft unterschätzt.

Der wichtigste Faktor ist die Schneedecke. Frisch gefallener Schnee reflektiert bis zu 80% der UV-Strahlung. Das bedeutet, dass die Haut nicht nur von der direkten Sonneneinstrahlung, sondern auch von der reflektierten Strahlung getroffen wird. Die effektive UV-Dosis wird dadurch deutlich erhöht, und die Haut ist einer stärkeren Belastung ausgesetzt. Besonders in hochgelegenen Regionen wie den Alpen oder anderen Mittelgebirgen ist dieser Effekt enorm. Hier kann die UV-Strahlung selbst an bewölkten Tagen stark sein.

Ein weiterer Aspekt ist die dauerhafte Sonneneinstrahlung im Schnee. Die Reflexionen verstärken den Eindruck der Helligkeit, und man unterschätzt die Einwirkungsdauer der Sonne. Skifahrer und Wintersportler verbringen oft mehrere Stunden im Freien, ohne sich der intensiven UV-Belastung bewusst zu sein. Auch die Reflexion von UV-Strahlung an Eis und Wasser ist nicht zu vernachlässigen.

Hinzu kommt, dass die Haut im Winter oft durch Kälte und Wind gereizt und trocken ist, was sie anfälliger für Sonnenbrand macht. Die Schutzfunktion der Hautbarriere ist geschwächt, und die UV-Strahlen können leichter eindringen.

Schutzmaßnahmen sind daher unerlässlich: Der Einsatz einer hochwertigen Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF), idealerweise LSF 30 oder höher, ist ratsam. Diese sollte regelmäßig, insbesondere nach dem Schwitzen oder nach dem Kontakt mit Schnee, aufgetragen werden. Auch Sonnenbrillen mit UV-Schutz und lippenschutz mit LSF sind wichtig, um Augen und Lippen vor schädlicher Strahlung zu schützen. Eine geeignete Kopfbedeckung, wie eine Mütze oder ein Hut, schützt Gesicht und Ohren.

Kurz gesagt: Sonnenbrand im Winter ist keine Seltenheit, sondern eine ernstzunehmende Gefahr. Durch bewusstes Verhalten und den richtigen Sonnenschutz kann man sich effektiv vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung schützen und den Winter unbeschadet genießen.