Kann man Kühlflüssigkeit mit Wasser nachfüllen?

Kann man Kühlflüssigkeit mit Wasser nachfüllen?

Eine häufige Notlösung bei leerem Kühlmittelbehälter ist das Nachfüllen mit Wasser. Doch ist dies tatsächlich eine empfehlenswerte Vorgehensweise?

Wasser: Nur als Notlösung

Im Falle eines Kühlmittelmangels kann Wasser kurzfristig als Notlösung dienen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es erhebliche Nachteile gegenüber Kühlflüssigkeit aufweist:

• Korrosionsschutz: Kühlflüssigkeit enthält Korrosionsschutzmittel, die wichtige Motorkomponenten vor Rost und Beschädigungen schützen. Wasser hingegen bietet keinen solchen Schutz.
• Frostschutz: Kühlflüssigkeit enthält Ethylenglykol, das den Gefrierpunkt senkt und so das Einfrieren des Kühlsystems bei niedrigen Temperaturen verhindert. Wasser hat einen höheren Gefrierpunkt und kann daher zu Motorproblemen bei Kälte führen.

Schäden durch Wasser

Die Verwendung von Wasser als Kühlmittelersatz kann zu ernsthaften Motorschäden führen, darunter:

• Korrosion: Die im Wasser gelösten Mineralien und Salze können Korrosion an Metallteilen wie Zylinderköpfen und Wasserpumpe verursachen.
• Lochfraß: Wasser kann auch Lochfraßkorrosion verursachen, bei der sich kleine Löcher in den Metallteilen bilden.
• Überhitzung: Wasser hat eine geringere Wärmekapazität als Kühlflüssigkeit und kann daher die Wärme des Motors nicht so effektiv ableiten. Dies kann zu Überhitzung und Motorschäden führen.

Empfehlung: Sofortiger Austausch

Auch wenn Wasser eine vorübergehende Notlösung darstellen kann, ist es unbedingt erforderlich, das Kühlsystem so bald wie möglich mit geeigneter Kühlflüssigkeit zu befüllen. Mineralwasser ist dabei besser geeignet als Leitungswasser, da es weniger Mineralien enthält.

Fazit

Während Wasser als kurzfristige Notlösung bei Kühlmittelmangel verwendet werden kann, ist es wichtig zu beachten, dass es erhebliche Nachteile gegenüber Kühlflüssigkeit aufweist. Um Motorschäden zu vermeiden, sollte Wasser so schnell wie möglich durch geeignetes Kühlmittel ersetzt werden.