Kann man Leitungswasser abfüllen und lagern?

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Leitungswasser ist theoretisch keimfrei, aber in der Praxis können beim Abfüllen Keime eindringen. Daher ist unbegrenzte Lagerung nicht ratsam. Selbst kleine Verunreinigungen aus der Luft können die Wasserqualität beeinträchtigen. Für langfristige Vorräte sollte man alternative Methoden wie spezielle Wasserfilter oder abgepacktes Wasser in Betracht ziehen.

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Leitungswasser abfüllen und lagern: Eine praktische Anleitung zur Haltbarkeit

Leitungswasser gilt in Deutschland als eines der am besten kontrollierten Lebensmittel. Direkt aus dem Hahn sprudelt es klar, erfrischend und in der Regel unbedenklich. Doch was passiert, wenn wir dieses wertvolle Gut abfüllen und für später aufbewahren möchten? Ist das Leitungswasser dann immer noch so sicher und haltbar? Dieser Frage wollen wir hier auf den Grund gehen und Ihnen praktische Tipps für die Lagerung von Leitungswasser geben.

Theoretisch keimfrei, praktisch anfällig?

Die hohe Qualität des deutschen Leitungswassers beruht auf strengen Kontrollen und Aufbereitungsverfahren. Im Idealfall ist das Wasser, das aus unseren Hähnen kommt, frei von schädlichen Keimen und Mikroorganismen. Allerdings verändert sich die Situation, sobald wir das Wasser abfüllen.

Beim Abfüllvorgang lauern potenzielle Gefahren. Selbst in der saubersten Umgebung schweben Staubpartikel und Mikroorganismen in der Luft. Diese können in das Gefäß gelangen und das Wasser verunreinigen. Auch das Gefäß selbst, selbst wenn es gereinigt wurde, kann Träger von Keimen sein.

Die Haltbarkeit von abgefülltem Leitungswasser

Aus den genannten Gründen ist es nicht ratsam, abgefülltes Leitungswasser unbegrenzt zu lagern. Die Haltbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Sauberkeit des Gefäßes: Je gründlicher das Gefäß gereinigt wurde, desto länger bleibt das Wasser frisch. Idealerweise sollte man die Behälter vor dem Befüllen sterilisieren, beispielsweise durch Auskochen oder die Verwendung von speziellen Sterilisationsmitteln.
  • Umgebungstemperatur: Wärme begünstigt das Wachstum von Mikroorganismen. Daher sollte abgefülltes Wasser kühl und dunkel gelagert werden.
  • Art des Gefäßes: Glasflaschen sind generell hygienischer als Plastikflaschen, da sie weniger anfällig für die Abgabe von Stoffen an das Wasser sind.
  • Lagerdauer: Als Faustregel gilt, dass abgefülltes Leitungswasser im Kühlschrank in sauberen Behältern etwa 1-2 Tage bedenkenlos getrunken werden kann. Bei längerer Lagerung kann es zu Geschmacksveränderungen oder einer Zunahme von Keimen kommen.

Was passiert bei längerer Lagerung?

Auch wenn das Wasser optisch klar und unverändert aussieht, können sich nach einiger Zeit unerwünschte Veränderungen abspielen. Mikroorganismen, die in das Wasser gelangt sind, können sich vermehren und zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität führen. In seltenen Fällen können sich sogar gesundheitsschädliche Bakterien bilden.

Alternativen für langfristige Wasservorräte

Für die langfristige Bevorratung mit Trinkwasser gibt es bessere Alternativen als das Abfüllen von Leitungswasser:

  • Spezielle Wasserfilter: Es gibt Wasserfilter, die speziell für die Trinkwasseraufbereitung entwickelt wurden und Keime, Bakterien und andere Verunreinigungen entfernen können.
  • Abgepacktes Wasser: Mineralwasser oder stilles Wasser in Flaschen ist steril abgefüllt und hat eine längere Haltbarkeit.
  • Regenwasser sammeln: Regenwasser kann nach entsprechender Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden. Beachten Sie jedoch die geltenden Vorschriften und verwenden Sie geeignete Filtersysteme.

Fazit

Das Abfüllen und Lagern von Leitungswasser ist grundsätzlich möglich, jedoch nicht unbegrenzt ratsam. Achten Sie auf saubere Behälter, kühle Lagerung und verbrauchen Sie das Wasser innerhalb von 1-2 Tagen. Für langfristige Wasservorräte sind alternative Methoden wie spezielle Wasserfilter oder abgepacktes Wasser die bessere Wahl. So können Sie sicherstellen, dass Sie stets Zugang zu sauberem und unbedenklichem Trinkwasser haben.