Kann man Vitamin D auch im Schatten tanken?

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Vitamin D-Produktion gelingt auch im Schatten und bei Bewölkung. UV-B-Strahlung, die für die Synthese notwendig ist, dringt durch Wolken und erreicht die Haut, egal ob direktes Sonnenlicht vorhanden ist oder nicht. Sonnenempfindlichkeit spielt dabei keine Rolle.
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Vitamin D: Auch im Schatten ein Sonnenfänger?

Die Sonne – Quelle des Lebens und Lieferant von Vitamin D. Dieser essentielle Nährstoff ist für die Kalzium-Aufnahme, die Knochenstabilität und das Immunsystem unerlässlich. Doch viele glauben, dass man sich nur im direkten Sonnenlicht mit Vitamin D versorgen kann. Stimmt das wirklich? Die kurze Antwort lautet: Nein.

Die Vitamin-D-Synthese in der Haut basiert auf der UV-B-Strahlung. Im Gegensatz zur UV-A-Strahlung, die tiefer in die Haut eindringt und für Sonnenbrände verantwortlich ist, ist die UV-B-Strahlung essentiell für die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol in Vitamin D3. Und hier liegt der Schlüssel zum Verständnis: UV-B-Strahlen durchdringen Wolken und erreichen die Haut auch bei bedecktem Himmel.

Das bedeutet, dass die Vitamin-D-Produktion nicht vollständig vom direkten Sonnenlicht abhängig ist. Auch an bewölkten Tagen, im Schatten von Bäumen oder Gebäuden, kann die Haut UV-B-Strahlung absorbieren und Vitamin D bilden. Die Intensität der Strahlung ist natürlich geringer als bei direkter Sonneneinstrahlung, und die Produktionsmenge an Vitamin D ist entsprechend niedriger. Die Produktionszeit verlängert sich dementsprechend. Jedoch ist ein gewisser Beitrag zur körpereigenen Vitamin-D-Synthese auch im Schatten möglich.

Welche Faktoren beeinflussen die Vitamin-D-Produktion im Schatten?

  • Wolkenbedeckung: Dichte Wolken reduzieren die UV-B-Strahlung stärker als dünne Schleierwolken. Ein komplett bewölkter Tag liefert weniger Vitamin D als ein Tag mit einigen Wolkenfeldern.
  • Jahreszeit: In den Wintermonaten ist die UV-B-Strahlung generell schwächer, wodurch die Vitamin-D-Produktion sowohl im Schatten als auch in der Sonne reduziert ist.
  • Geografische Breite: Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto geringer ist die UV-B-Strahlung, unabhängig von der Bewölkung.
  • Hauttyp: Menschen mit dunklerer Haut pigmentieren stärker und benötigen für die gleiche Vitamin-D-Produktion mehr Sonnenexposition, egal ob im Schatten oder in der Sonne.
  • Zeitpunkt des Tages: Die UV-B-Strahlung ist am stärksten mittags. Auch im Schatten ist die Produktion zu dieser Zeit am effektivsten.

Fazit:

Man kann also durchaus Vitamin D auch im Schatten tanken, jedoch in deutlich geringeren Mengen als bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Bedeutung von ausreichend Sonnenlicht bleibt bestehen, jedoch sollte die Befürchtung, keinen Vitamin-D-Boost zu erhalten, wenn man sich im Schatten aufhält, relativiert werden. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten bleiben, insbesondere in den Wintermonaten und bei wenig Sonnenlicht, wichtige ergänzende Maßnahmen um einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel zu gewährleisten. Ein Bluttest kann Aufschluss über den individuellen Vitamin-D-Spiegel geben und die Notwendigkeit einer Supplementierung klären.