Warum darf man mit vollem Bauch nicht ins Wasser?
Mit vollem Magen ins kühle Nass? Besser nicht! Die DLRG warnt davor, denn nach einer üppigen Mahlzeit beansprucht die Verdauung einen Großteil der Körperenergie. Das Blut wird primär in den Bauchraum geleitet, wodurch Muskeln und Gehirn weniger versorgt werden. Dies kann zu schnellerer Erschöpfung und verminderter Konzentrationsfähigkeit im Wasser führen.
Der volle Magen und das kühle Nass: Warum Schwimmen nach dem Essen gefährlich sein kann
Der Spruch „Mit vollem Bauch nicht ins Wasser!“ ist kein altertümlicher Aberglaube, sondern basiert auf physiologischen Realitäten. Während ein erfrischendes Bad an einem heißen Sommertag verlockend ist, birgt das Schwimmen unmittelbar nach einer üppigen Mahlzeit ein erhöhtes Risiko. Der Grund liegt in der Verteilung der Körperressourcen und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit.
Nach dem Verzehr einer größeren Mahlzeit konzentriert sich der Körper auf die Verdauung. Der Magen-Darm-Trakt benötigt einen erheblichen Teil des Blutes, um die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten und die Nährstoffe zu resorbieren. Diese Blutverschiebung in den Bauchraum führt zu einer relativen Unterversorgung anderer Organe, insbesondere der Muskulatur und des Gehirns.
Die Konsequenzen für Schwimmer sind gravierend:
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Erhöhte Ermüdung: Die reduzierte Durchblutung der Muskeln führt zu schnellerer Erschöpfung. Auch scheinbar einfache Schwimmbewegungen erfordern mehr Anstrengung und können zu Krämpfen beitragen. Dies gilt insbesondere bei längeren Schwimmabschnitten oder anspruchsvolleren Schwimmtechniken.
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Verminderte Konzentrationsfähigkeit: Ein Mangel an Sauerstoff im Gehirn, verursacht durch die verminderte Blutversorgung, beeinträchtigt die Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Die Fähigkeit, Gefahren im Wasser zu erkennen und angemessen zu reagieren, wird dadurch erheblich eingeschränkt. Dies erhöht das Risiko von Unfällen, beispielsweise durch Kollisionen mit anderen Badegästen oder durch das Unterschätzen der eigenen Kräfte.
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Übelkeit und Erbrechen: Die Kombination aus körperlicher Anstrengung und der Verdauungsarbeit kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Im Wasser stellt dies eine zusätzliche Gefahrenquelle dar, da Erbrechen zu Atemnot und Panikattacken führen kann.
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Krämpfe: Die bereits erwähnte reduzierte Durchblutung der Muskulatur begünstigt Muskelkrämpfe, insbesondere in den Beinen und im Bauchbereich. Diese Krämpfe können die Schwimmbewegung massiv behindern und zu akuten Notfallsituationen führen.
Es ist daher ratsam, mindestens 1,5 bis 2 Stunden nach einer größeren Mahlzeit mit dem Schwimmen zu warten. Leichte Snacks, wie Obst oder ein Joghurt, stellen in der Regel kein Problem dar, solange sie den Körper nicht übermäßig belasten. Die Dauer der Wartezeit hängt jedoch auch von der Art und Menge der verzehrten Nahrung ab. Bei fettreichen oder schwer verdaulichen Speisen sollte die Pause entsprechend verlängert werden. Die eigene Körperwahrnehmung und der gesunde Menschenverstand sollten immer im Vordergrund stehen. Im Zweifelsfall ist es besser, auf das Schwimmen zu verzichten.
#Bauch#Gefahr#SchwimmenKommentar zur Antwort:
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