Warum soll man nicht so oft Reis essen?

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Reisverzehr sollte bedacht werden. Er kann Arsen enthalten, das gesundheitsschädlich ist und potentiell krebserregend wirken kann. Speziell bei Babynahrung sind die Arsen-Grenzwerte deutlich strenger als bei anderen Reisprodukten. Ein völliger Verzicht ist jedoch nicht nötig.
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Reis: Genuss mit Maß – Warum häufiger Konsum bedenklich sein kann

Reis ist ein Grundnahrungsmittel in vielen Kulturen, geschmacklich vielseitig und preiswert. Doch der scheinbar unscheinbare Körnerlieferant birgt ein Risiko: Anorganisches Arsen. Dieser natürlich vorkommende Stoff, der im Boden angelagert ist und von Reispflanzen aufgenommen wird, kann bei häufigem Konsum gesundheitsschädlich sein und das Krebsrisiko erhöhen. Die Gefahr liegt nicht im Genuss von Reis an sich, sondern in der Menge und der Häufigkeit des Verzehrs.

Anorganisches Arsen unterscheidet sich deutlich von organischem Arsen, welches der Körper besser verarbeiten kann. Anorganisches Arsen reichert sich im Körper an und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, von Hautveränderungen über Nervenschäden bis hin zu Krebs. Besonders besorgniserregend ist der hohe Arsengehalt in einigen Reissorten, der durch Anbaumethoden und den Boden beeinflusst wird. Brauner Reis weist im Allgemeinen einen höheren Arsengehalt auf als weißer Reis, da die Schale mehr Arsen absorbiert. Auch der Anbau in bestimmten Regionen kann zu höheren Arsenkonzentrationen führen.

Gerade bei Babynahrung ist die Problematik besonders relevant. Säuglinge sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße und ihres noch unreifen Stoffwechsels deutlich anfälliger für die schädlichen Wirkungen von Arsen. Daher gelten für Babynahrung deutlich strengere Grenzwerte als für Reisprodukte für Erwachsene. Die Auswahl von speziell für Babys entwickelten Reisprodukten mit kontrolliertem Arsengehalt ist daher essentiell.

Ein kompletter Verzicht auf Reis ist jedoch nicht notwendig. Ein bewusster und maßvoller Konsum ist der Schlüssel. Die folgenden Tipps können das Risiko minimieren:

  • Abwechslungsreiche Ernährung: Integrieren Sie Reis als Teil einer ausgewogenen Ernährung, anstatt ihn als Hauptnahrungsmittel zu betrachten. Variieren Sie Ihre Beilagen und nutzen Sie alternative Getreidearten wie Quinoa, Hirse oder Buchweizen.
  • Reisvorbereitung: Vor dem Kochen kann Reis gründlich gewaschen werden, um einen Teil des Arsens zu entfernen. Das Kochen in viel Wasser und das Abgießen des Kochwassers kann den Arsengehalt ebenfalls reduzieren.
  • Reissortenwahl: Achten Sie auf Angaben zum Arsengehalt auf den Verpackungen. Weißer Reis enthält in der Regel weniger Arsen als brauner Reis. Bio-Reis ist nicht zwingend arsenärmer, da der Arsengehalt vom Boden abhängig ist.
  • Information einholen: Informieren Sie sich über die Herkunft des Reises und die Anbaumethoden. Regionen mit bekanntermaßen hoher Arsenbelastung im Boden sollten bevorzugt gemieden werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Reis kann ein gesunder Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein. Ein bewusster Umgang mit dem Produkt, durch abwechslungsreichen Konsum und die Berücksichtigung der oben genannten Tipps, minimiert jedoch das Risiko einer Arsenbelastung. Besonders bei der Ernährung von Babys sollte höchste Vorsicht walten und auf Produkte mit kontrolliertem Arsengehalt zurückgegriffen werden. Im Zweifel sollte man seinen Arzt oder eine Ernährungsfachkraft konsultieren.