Was darf nicht zusammen eingenommen werden?

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Die Kombination bestimmter Lebensmittel mit Medikamenten kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Grapefruit, Milchprodukte, grünes Gemüse oder auch Ingwer beeinflussen die Wirkung vieler Arzneien. Achten Sie daher auf mögliche Wechselwirkungen und konsultieren Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
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Gefährliche Kombinationen: Lebensmittel und Medikamente, die nicht zusammenpassen

Die Einnahme von Medikamenten ist für viele Menschen Alltag. Doch was oft übersehen wird: Bestimmte Lebensmittel können die Wirkung von Arzneien beeinflussen – im besten Fall abschwächen, im schlimmsten Fall verstärken oder sogar gefährliche Nebenwirkungen auslösen. Ein Überblick über kritische Kombinationen und warum Vorsicht geboten ist.

Grapefruit und Grapefruitsaft sind bekannt für ihre Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von Medikamenten. Die in der Grapefruit enthaltenen Furanocumarine hemmen bestimmte Enzyme im Darm, die für den Abbau von Medikamenten zuständig sind. Dadurch kann die Konzentration des Wirkstoffs im Blut stark ansteigen, was zu Überdosierungserscheinungen führen kann. Betroffen sind unter anderem einige Cholesterinsenker (Statine), Blutdrucksenker (Calciumantagonisten), Immunsuppressiva und bestimmte Antihistaminika. Selbst ein Glas Grapefruitsaft am Vortag kann noch Auswirkungen haben, da die Hemmung der Enzyme mehrere Stunden anhält.

Milchprodukte, insbesondere solche mit hohem Calciumgehalt, können die Aufnahme bestimmter Antibiotika, wie beispielsweise Tetrazykline und Chinolone, beeinträchtigen. Das Calcium bindet sich an den Wirkstoff und verhindert dessen Aufnahme in den Körper. Der Abstand zwischen der Einnahme solcher Antibiotika und dem Konsum von Milchprodukten sollte daher mindestens zwei Stunden betragen.

Auch grünes Blattgemüse, reich an Vitamin K, kann problematisch sein, insbesondere für Patienten, die blutverdünnende Medikamente vom Cumarin-Typ (z.B. Marcumar) einnehmen. Vitamin K spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Ein erhöhter Vitamin-K-Spiegel kann die Wirkung der Gerinnungshemmer abschwächen und das Thromboserisiko erhöhen. Es geht nicht darum, grünes Gemüse komplett zu meiden, sondern die Vitamin-K-Zufuhr möglichst konstant zu halten, um starke Schwankungen in der Gerinnungsfähigkeit zu vermeiden.

Ingwer, oft als Heilmittel angepriesen, kann ebenfalls Wechselwirkungen mit Medikamenten hervorrufen. Er wirkt blutverdünnend und kann die Wirkung von Gerinnungshemmern verstärken. Auch bei der Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Aspirin ist Vorsicht geboten, da Ingwer das Risiko von Magenblutungen erhöhen kann.

Die hier genannten Beispiele stellen nur einen Ausschnitt dar. Die Liste der möglichen Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten ist lang und komplex. Daher gilt: Im Zweifel immer den Arzt oder Apotheker konsultieren, insbesondere bei der Einnahme von mehreren Medikamenten. Der Beipackzettel des Medikaments enthält wichtige Hinweise zu möglichen Wechselwirkungen. Eine ausführliche Beratung durch medizinisches Fachpersonal kann helfen, unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden und die Therapie optimal zu gestalten. Die richtige Kombination von Ernährung und Medikamenten trägt entscheidend zur Gesundheit und zum Therapieerfolg bei.