Was hilft am besten gegen Rauchverlangen?

1 Sicht

In Deutschland kommen zur Rauchentwöhnung häufig verschreibungspflichtige Medikamente zum Einsatz. Dazu zählen Bupropion (Zyban), Vareniclin (Champix) und Cytisin (Asmoken). Diese Mittel helfen, das Verlangen nach Zigaretten zu reduzieren und die Entzugssymptome zu lindern.

Kommentar 0 mag

Rauchverlangen besiegen: Wege zum Nichtraucher-Dasein

Das Rauchverlangen – ein mächtiges, oft unberechenbares Gefühl, das selbst langjährige Nichtraucher wieder in die Falle der Nikotinsucht locken kann. Der Kampf gegen dieses Verlangen ist individuell und erfordert einen mehrgleisigen Ansatz. Während verschreibungspflichtige Medikamente wie Bupropion (Zyban), Vareniclin (Champix) und Cytisin (Asmoken) in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, sind sie nur ein Teil der Lösung. Ein nachhaltiger Erfolg basiert auf einer Kombination aus medizinischer Unterstützung, Verhaltenstherapie und starkem persönlichen Willen.

Medikamentöse Unterstützung: Mehr als nur Nikotinersatz

Während Nikotinpflaster, -kaugummi und -inhalatoren das körperliche Nikotinbedürfnis lindern, gehen Medikamente wie Bupropion, Vareniclin und Cytisin einen Schritt weiter. Sie beeinflussen die Neurotransmitter im Gehirn, die an der Entstehung des Rauchverlangens beteiligt sind. Bupropion wirkt als Antidepressivum und reduziert die Lust auf Zigaretten, während Vareniclin an die Nikotinrezeptoren bindet und so die Wirkung des Nikotins abschwächt. Cytisin, ein Naturstoff, wirkt ähnlich wie Nikotin, reduziert aber gleichzeitig die Suchtwirkung. Die Wahl des richtigen Medikaments sollte immer im Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen, da die Wirksamkeit und die möglichen Nebenwirkungen individuell unterschiedlich sind.

Verhaltenstherapie: Den Kopf frei bekommen

Medikamente allein reichen jedoch meist nicht aus. Verhaltenstherapeutische Ansätze, wie die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), spielen eine entscheidende Rolle. KVT hilft, die Auslöser des Rauchverlangens zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um mit diesen umzugehen. Dies kann beispielsweise das Erlernen von Entspannungstechniken, die Bewältigung von Stresssituationen oder das Vermeiden von Risikosituationen (z.B. Kneipenbesuche in der Anfangszeit) umfassen. Achtsamkeitstraining kann ebenfalls hilfreich sein, um das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und das Rauchverlangen zu schärfen.

Selbstmanagement: Der wichtigste Faktor

Der persönliche Wille ist der Schlüssel zum Erfolg. Eine klare Entscheidung für ein rauchfreies Leben, realistische Ziele und ein gut durchdachter Plan sind essentiell. Hilfreich sind dabei:

  • Erstellung eines Rauchfrei-Plans: Festlegung von Zielen, Strategien zur Bewältigung des Verlangens und Belohnungssysteme.
  • Suchen von Unterstützung: Gespräche mit Freunden, Familie oder einer Selbsthilfegruppe können den Prozess enorm erleichtern.
  • Ersatzhandlungen finden: Identifizieren von Aktivitäten, die das Rauchverlangen ersetzen können (Sport, Spaziergänge, Hobbys).
  • Gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf: Ein gesunder Lebensstil stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen das Verlangen.

Fazit:

Der Kampf gegen das Rauchverlangen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Eine Kombination aus medizinischer Unterstützung, Verhaltenstherapie und starkem Selbstmanagement bietet die besten Chancen auf einen nachhaltigen Erfolg. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – Ärzte, Psychotherapeuten und Selbsthilfegruppen stehen Ihnen zur Seite. Der Weg zum Nichtraucher ist herausfordernd, aber die Belohnung – ein gesünderes und längeres Leben – ist unendlich wertvoll.