Welche Blutwerte sollte man zusätzlich bestimmen lassen?
Über das Basis-Blutbild hinaus geben zusätzliche Analysen wichtige Einblicke in spezifische Gesundheitsbereiche. Für Frauen sind Hormonspiegel relevant, während Blutzucker- und Lipidprofil das Herz-Kreislauf-System beurteilen. Schilddrüsen- und Nierenwerte liefern Informationen über deren Funktion. Auch Testosteron kann aufschlussreich sein, um hormonelle Ungleichgewichte zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Über das Standard-Blutbild hinaus: Welche zusätzlichen Blutwerte liefern wertvolle Informationen?
Ein Standard-Blutbild bietet einen ersten Überblick über die Gesundheit. Doch um ein umfassenderes Bild zu erhalten und potenzielle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, ist die Bestimmung weiterer Blutwerte oft unerlässlich. Die Notwendigkeit zusätzlicher Analysen hängt stark vom individuellen Gesundheitszustand, dem Alter, dem Geschlecht und der familiären Vorbelastung ab. Ein Arztgespräch ist daher immer ratsam, um die Notwendigkeit und Auswahl der passenden Tests zu besprechen. Hier einige Beispiele für zusätzliche Blutuntersuchungen und ihre Bedeutung:
Für Frauen:
- Hormonspiegel: Die Bestimmung von Östradiol, Progesteron, FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) ist besonders wichtig für die Beurteilung der Fruchtbarkeit, der Menstruationszyklen und des hormonellen Gleichgewichts. Unregelmäßigkeiten können auf hormonelle Störungen wie PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom) oder Schilddrüsenprobleme hinweisen. Auch während der Schwangerschaft und Menopause sind regelmäßige Hormontests wichtig.
- Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Osteoporose und eine geschwächte Immunabwehr. Besonders Frauen mit wenig Sonnenexposition sollten ihren Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen.
Herz-Kreislauf-System:
- Blutzucker (HbA1c): Dieser Wert gibt Aufschluss über den langfristigen Blutzuckerspiegel und ist entscheidend für die Diagnose und Überwachung von Diabetes mellitus. Auch bei normalem Blutzucker ist eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll, um ein erhöhtes Risiko für Diabetes zu erkennen.
- Lipidprofil (Cholesterin und Triglyzeride): Erhöhte Cholesterin- und Triglyzeridwerte erhöhen das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Lipidprofil sollte regelmäßig, insbesondere ab dem mittleren Lebensalter, bestimmt werden. Die Analyse umfasst LDL (“schlechtes” Cholesterin), HDL (“gutes” Cholesterin) und Triglyzeride.
- Homocystein: Erhöhte Homocystein-Werte können ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle sein.
Organfunktionen:
- Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4): Die Bestimmung von TSH (thyroideastimulierendes Hormon), fT3 (freies Triiodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin) ist wichtig zur Diagnose und Überwachung von Schilddrüsenerkrankungen wie Hypothyreose (Unterfunktion) und Hyperthyreose (Überfunktion). Schilddrüsenerkrankungen können sich vielfältig äußern und oft unbemerkt bleiben.
- Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff, eGFR): Kreatinin, Harnstoff und die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) geben Aufschluss über die Nierenfunktion. Abweichungen können auf Nierenerkrankungen hinweisen.
- Leberwerte (GOT, GPT, Gamma-GT, Bilirubin): Diese Werte liefern Informationen über die Leberfunktion und können auf Lebererkrankungen hinweisen.
Weitere wichtige Marker:
- Entzündungsmarker (CRP): Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein wichtiger Entzündungsmarker und kann auf chronische Entzündungen im Körper hinweisen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
- Testosteron (bei Männern und Frauen): Ein niedriger Testosteronspiegel kann bei Männern zu Erektionsschwäche und verminderter Libido führen, bei Frauen zu Libidoverlust und Osteoporose. Die Bestimmung ist daher bei entsprechenden Beschwerden sinnvoll.
- Vitamin B12 und Folsäure: Mangel an diesen Vitaminen kann zu verschiedenen neurologischen und hämatologischen Problemen führen.
Abschließende Bemerkung:
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Entscheidung, welche zusätzlichen Blutwerte bestimmt werden sollen, sollte immer in enger Absprache mit einem Arzt getroffen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die richtigen Untersuchungen durchgeführt werden und die Ergebnisse korrekt interpretiert werden. Eine umfassende Anamnese und die Berücksichtigung individueller Risikofaktoren sind unerlässlich für eine zielgerichtete Diagnostik und Prävention.
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