Welcher Alkohol ist gut bei Magenbeschwerden?

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Bei Magenbeschwerden kann die Wahl des Alkohols eine Rolle spielen. Eine Low-FODMAP-Diät, die bestimmte Lebensmittel vermeidet, wird oft empfohlen. Dabei scheinen Wein, Bier, Wodka und Gin im Vergleich zu anderen Alkoholen verträglicher zu sein. Diese Empfehlung basiert auf der Annahme, dass bestimmte Alkohole weniger FODMAPs enthalten. Weitere Informationen erfragen Sie bitte bei Ihrem Arzt.
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Alkohol bei Magenbeschwerden: Ein schwieriges Verhältnis

Magenbeschwerden sind unangenehm und die Suche nach Linderung oft mühsam. Die Frage, ob Alkohol dabei helfen oder schaden kann, ist komplex und hängt stark vom individuellen Empfinden und der Art der Beschwerden ab. Die pauschale Empfehlung „dieser Alkohol ist gut bei Magenbeschwerden“ ist irreführend und gefährlich. Denn Alkohol, egal welcher Sorte, reizt die Magenschleimhaut und kann bestehende Beschwerden verschlimmern oder sogar auslösen.

Oft wird im Zusammenhang mit Magenproblemen eine Low-FODMAP-Diät empfohlen. Diese Diät eliminiert bestimmte kurzkettige Kohlenhydrate (FODMAPs), die bei manchen Menschen zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Die Annahme, dass bestimmte Alkohole wie Wein (insbesondere trockener Rotwein), Bier, Wodka und Gin besser verträglich seien, basiert auf der möglichen geringeren FODMAP-Belastung im Vergleich zu anderen Spirituosen oder Likören. Dies ist jedoch keine wissenschaftlich fundierte Aussage und stark von der individuellen Reaktion abhängig. Liköre beispielsweise enthalten oft hohe Zuckerkonzentrationen, die die Magen-Darm-Schleimhaut zusätzlich reizen können. Auch die Verarbeitung und die verwendeten Zutaten spielen eine Rolle. Ein naturtrüber Saft, der im Bier verwendet wird, kann beispielsweise mehr FODMAPs enthalten als ein gefiltertes Bier.

Wichtige Überlegungen:

  • Individuelle Reaktionen: Was bei einer Person gut verträglich ist, kann bei einer anderen zu starken Beschwerden führen. Es gibt keine allgemeingültige Aussage, welcher Alkohol „gut“ bei Magenbeschwerden ist.
  • Art der Beschwerden: Bei akuten Magen-Darm-Infektionen ist Alkohol absolut tabu. Er verschlimmert die Entzündung und Dehydrierung.
  • Menge: Selbst vermeintlich verträgliche Alkohole sollten in Maßen konsumiert werden. Übermäßiger Alkoholkonsum schädigt die Magenschleimhaut langfristig.
  • Zusatzstoffe: Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere Zusatzstoffe in alkoholischen Getränken können die Beschwerden verstärken.

Fazit: Anstatt nach dem „guten“ Alkohol bei Magenbeschwerden zu suchen, sollte man sich auf bewährte Methoden der Linderung konzentrieren: ausreichend Flüssigkeit, eine ausgewogene Ernährung (ggf. Low-FODMAP), Ruhe und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen. Alkohol sollte bei bestehenden Magenbeschwerden eher gemieden werden. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden ist ein Besuch beim Arzt unerlässlich, um die Ursache der Beschwerden zu klären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung.