Welcher Wasserdruck ist normal?

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Der korrekte Wasserdruck lässt sich mit einem Manometer ermitteln. Dieses wird am Wasserhahn befestigt und dieser voll geöffnet. Ein normaler Druck liegt üblicherweise zwischen 3 und 4 Bar.
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Welcher Wasserdruck ist normal? – Ein genauer Blick auf Ihr Leitungswasser

Die Frage nach dem richtigen Wasserdruck im Haushalt ist wichtiger, als man zunächst denkt. Zu geringer Druck führt zu schwachem Wasserstrahl und Problemen bei der Versorgung mehrerer Geräte gleichzeitig. Zu hoher Druck hingegen belastet die Leitungen und erhöht das Risiko von Schäden. Doch was ist eigentlich normal?

Die oft zitierte Aussage „3 bis 4 Bar“ ist eine grobe Richtlinie und nur bedingt aussagekräftig. Der tatsächlich ideale Wasserdruck hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Höhe des Gebäudes: In höheren Stockwerken ist ein geringerer Wasserdruck üblich, da das Wasser einen längeren Weg zurücklegen muss.
  • Alter der Leitungen: Verkalkte oder verrostete Rohre können den Wasserdruck deutlich reduzieren.
  • Anzahl der angeschlossenen Geräte: Wenn mehrere Wasserhähne oder Duschen gleichzeitig benutzt werden, sinkt der Druck zwangsläufig.
  • Regionale Unterschiede: Die Wasserversorgungsunternehmen arbeiten mit unterschiedlichen Drucksystemen. Die örtlichen Gegebenheiten spielen hier eine entscheidende Rolle.

Die richtige Messung:

Um den Wasserdruck präzise zu ermitteln, benötigen Sie ein Manometer. Dieses Messgerät wird an einem Wasserhahn, idealerweise im Erdgeschoss, angeschlossen. Wichtig: Der Hahn muss während der Messung vollständig geöffnet sein. Das Manometer zeigt den Druck in Bar an. Achten Sie darauf, ein geeignetes Manometer zu verwenden, das den möglichen Druckbereich Ihrer Wasserleitung abdeckt. Gängige Manometer für den Hausgebrauch messen bis zu 10 Bar.

Interpretation des Messergebnisses:

Wie bereits erwähnt, ist ein Wert zwischen 3 und 4 Bar ein guter Richtwert, aber keine absolute Norm. Liegt Ihr Messwert deutlich darunter, könnte dies auf Probleme im Leitungssystem hinweisen. Gründe hierfür können sein:

  • Verkalkung der Leitungen: Eine regelmäßige Entkalkung kann Abhilfe schaffen.
  • Verstopfte Filter: Die Filter an der Wasseruhr oder an einzelnen Geräten sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls gereinigt oder ausgetauscht werden.
  • Defekte Armaturen: Ein defekter Wasserhahn oder eine undichte Stelle im Leitungssystem reduzieren den Druck.
  • Probleme im öffentlichen Netz: In diesem Fall sollten Sie sich an Ihren Wasserversorger wenden.

Ein zu hoher Druck hingegen sollte ebenfalls untersucht werden, da er die Leitungen übermässig beansprucht und zu Schäden führen kann. In diesem Fall empfiehlt sich ebenfalls die Kontaktierung eines Fachmanns.

Fazit:

Der “normale” Wasserdruck ist situationsabhängig. Eine Messung mit einem Manometer liefert die entscheidenden Daten. Liegen die Werte außerhalb des üblichen Bereichs, sollte die Ursache von einem Fachmann abgeklärt werden. Nur so lässt sich ein optimaler und vor allem schadensfreier Betrieb Ihrer Wasserinstallation gewährleisten. Vertrauen Sie nicht allein auf allgemeine Angaben, sondern messen Sie Ihren Wasserdruck selbst und handeln Sie entsprechend.