Wie bekommt man im Meer Internet?

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Die Weiten des Meeres waren lange Zeit eine digitale Wüste, doch dank neuer Technologien wie Starlink wird die Kommunikation auf See immer zugänglicher. Satellitenverbindungen bieten nun zuverlässigen Zugang zum Internet, auch weit entfernt von der Küste, und ermöglichen so eine nahtlose Kommunikation und Navigation auf offener See.

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Internet auf See: Vom Funkspruch zur Satellitenverbindung – ein Überblick über die Möglichkeiten

Die Sehnsucht nach dem Horizont und die Freiheit des Meeres waren schon immer eng miteinander verbunden. Doch lange Zeit bedeutete die Ferne vom Festland auch die Trennung von der digitalen Welt. Ein E-Mail checken oder ein schnelles Update auf den neuesten Wetterbericht – undenkbar, ausser mit teuren und oft unzuverlässigen Funkverbindungen. Das ändert sich jedoch rasant. Die Möglichkeiten, im Meer auf das Internet zuzugreifen, haben sich in den letzten Jahren revolutioniert.

Früher war die Kommunikation auf See hauptsächlich auf Inmarsat-basierte Systeme und HF-Funk beschränkt. Diese Technologien waren teuer, langsam und hatten eine begrenzte Bandbreite. Der Datenverkehr war auf essentielle Kommunikation beschränkt – Positionsmeldungen, Notfälle, rudimentäre E-Mail-Kommunikation. Die Übertragung von großen Datenmengen oder das Streaming von Videos war schlicht unmöglich.

Die Entwicklung der Satellitenkommunikation, insbesondere durch Unternehmen wie Starlink, hat diese Situation grundlegend verändert. Starlink bietet, im Gegensatz zu den traditionellen geostationären Satelliten, eine wesentlich höhere Bandbreite und Latenz durch eine Konstellation von tausenden Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn. Das Ergebnis: Ein deutlich schnellerer und zuverlässiger Internetzugang, auch weit draußen auf dem offenen Meer.

Welche Technologien ermöglichen Internetzugang auf See?

  • Starlink Maritime: Dieser Service von SpaceX bietet speziell auf die Bedürfnisse von Schiffen zugeschnittene Internetverbindungen. Robust, zuverlässig und mit einer hohen Bandbreite ausgestattet, ermöglicht er die Nutzung von Anwendungen, die vorher undenkbar waren – von Video-Konferenzen bis hin zum Streaming von Filmen. Der Preis liegt zwar im professionellen Bereich, jedoch rechtfertigt die erhöhte Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit den Mehraufwand in vielen Fällen.

  • Inmarsat: Inmarsat bietet weiterhin globale Satellitenkommunikation an, wenngleich mit meist geringerer Bandbreite als Starlink Maritime. Die Technologie ist etabliert und bietet weltweit Abdeckung, ist aber im Vergleich teurer und langsamer. Es gibt verschiedene Leistungsstufen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

  • Iridium: Ähnlich wie Inmarsat, bietet Iridium globale Satellitenkommunikation an, jedoch mit Fokus auf robuste und zuverlässige Verbindungen, selbst unter widrigen Bedingungen. Die Bandbreite ist eher für textbasierte Kommunikation und weniger für Daten-intensive Anwendungen geeignet.

  • VSAT (Very Small Aperture Terminal): VSAT-Systeme verwenden Satelliten für die Datenübertragung und sind in verschiedenen Größen und Leistungen erhältlich. Sie sind eine beliebte Wahl für größere Schiffe und bieten eine gute Balance zwischen Kosten und Leistung.

Welche Faktoren beeinflussen die Internetverbindung auf See?

Die Qualität der Internetverbindung auf See hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wetterbedingungen: Starker Regen, Nebel oder Eis können die Satellitensignale beeinträchtigen.
  • Position des Schiffes: Die Nähe zu Landmassen kann die Signalqualität beeinflussen.
  • Satellitenabdeckung: Die Verfügbarkeit des gewählten Anbieters variiert je nach Region.
  • Ausrüstung: Die Qualität der installierten Antenne und des Bord-Equipments spielt eine entscheidende Rolle.

Fazit:

Der Zugang zum Internet auf See hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Obwohl die Kosten für hochwertige Verbindungen immer noch erheblich sein können, bieten insbesondere neue Technologien wie Starlink Maritime bisher unerreichte Möglichkeiten für Kommunikation, Navigation und Datenaustausch auf hoher See. Die Wahl des richtigen Anbieters und der passenden Ausrüstung hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und dem Einsatzgebiet ab. Von der kleinen Segelyacht bis zum großen Frachter – für fast jeden Bedarf existiert heute eine passende Lösung.