Wie lange darf ich ins Solarium?

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Ein Solariumbesuch gleicht etwa der doppelten Sonnenzeit im Freien. Die künstliche UV-Strahlung bewirkt eine Hautreaktion, die mitunter einen spezifischen Geruch verursacht. UV-Schutz im Solarium blockiert die Bräunung – ein unerwarteter Nebeneffekt für viele. Die individuelle Hautreaktion ist ausschlaggebend für die Dauer des Sonnenbankbesuchs.
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Die Sonnenbank: Wie lange ist “zu lange”? Ein Leitfaden für verantwortungsbewusstes Sonnenbaden im Solarium

Die Sehnsucht nach einer gebräunten Haut ist verständlich. Doch der Weg zur perfekten Sommerbräune sollte bedacht und verantwortungsvoll beschritten werden, insbesondere im Solarium. Denn im Gegensatz zum natürlichen Sonnenbad unter freiem Himmel, birgt die künstliche UV-Strahlung im Solarium ein höheres Risiko für Hautschäden. Die Frage “Wie lange darf ich ins Solarium?” lässt sich nicht pauschal beantworten, denn sie hängt stark von individuellen Faktoren ab.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, ein Solariumbesuch entspreche lediglich der doppelten Sonnenzeit im Freien. Diese Aussage ist eine grobe Vereinfachung. Die Intensität der UV-Strahlung in einem Solarium ist deutlich höher als die der Sonne, selbst am Mittag im Hochsommer. Daher kann eine vergleichsweise kurze Zeit im Solarium bereits zu erheblichen Hautschäden führen. Die oft wahrgenommene, spezifische “Solarium-Geruchsnote” auf der Haut ist übrigens ein Hinweis auf eine bereits stattfindende Hautreaktion – ein Zeichen, dass die UV-Strahlung die Haut angreift.

Individuelle Hauttypen und ihre Grenzen: Die entscheidende Variable ist der eigene Hauttyp. Personen mit sehr hellem Hauttyp (Typ I und II nach Fitzpatrick) sollten besonders vorsichtig sein und die Besuchszeiten deutlich kürzer halten als Menschen mit dunkleren Hauttypen (Typ III-VI). Ein kurzer Probelauf mit minimaler Bestrahlungszeit ist ratsam, um die individuelle Reaktion der Haut zu beobachten. Rötungen, Juckreiz oder ein starkes Brennen sind deutliche Anzeichen für eine Überdosis UV-Strahlung und ein klares Signal, die Bestrahlungszeit beim nächsten Besuch zu verkürzen.

Der Mythos vom UV-Schutz im Solarium: Viele glauben fälschlicherweise, dass UV-Schutzmittel im Solarium die Bräunung verhindern. Dies ist zwar teilweise richtig, da ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) die Bräunung deutlich reduziert, jedoch schützt er die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung. Ein vollständiger Verzicht auf UV-Schutz im Solarium ist daher fahrlässig und erhöht das Risiko von Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung erheblich. Es geht nicht darum, die Bräune zu maximieren, sondern die Haut zu schützen!

Empfehlungen für verantwortungsvolles Solarienverhalten:

  • Konsultieren Sie einen Hautarzt: Vor dem ersten Solariumbesuch sollte ein Hautarzt konsultiert werden. Dieser kann den Hauttyp bestimmen und individuelle Empfehlungen zur Bestrahlungszeit geben.
  • Beginnen Sie mit kurzen Bestrahlungszeiten: Selbst bei dunkleren Hauttypen sollte die erste Sitzung sehr kurz sein (z.B. 3-5 Minuten).
  • Achten Sie auf Ihre Hautreaktion: Beobachten Sie Ihre Haut nach jedem Besuch genau auf Rötungen, Juckreiz oder Brennen.
  • Vermeiden Sie Solarienbesuche bei Hautkrankheiten: Bei bestehenden Hautkrankheiten oder Medikamenteneinnahme, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen, sollten Solarienbesuche unbedingt vermieden werden.
  • Setzen Sie sich realistischen Zielen: Eine intensive Bräune in kurzer Zeit ist ungesund und schadet der Haut nachhaltig. Ein langsames und schonendes Bräunen ist die gesündere Alternative.
  • Informieren Sie sich über die Solarien-Geräte: Achten Sie darauf, dass das Solarium regelmäßig gewartet und gereinigt wird.

Fazit: Ein Solariumbesuch birgt Risiken. Verantwortungsbewusstes Verhalten beinhaltet die Beachtung der individuellen Hautreaktion, die Wahl kurzer Bestrahlungszeiten und den Verzicht auf übermäßiges Sonnenbaden im Solarium. Die Gesundheit Ihrer Haut sollte immer an erster Stelle stehen. Eine natürliche Bräune, die durch moderates Sonnenbaden im Freien erzielt wird, ist immer die gesündere Alternative.