Wie lange kann man abgelaufene Konserven noch verwenden?

1 Sicht

Konserven sind oft länger haltbar als gedacht. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, bedeutet das nicht automatisch Verderb. Bei optimaler Lagerung – kühl und trocken – können originalverpackte, ungeöffnete Konserven problemlos noch mindestens 120 Tage nach dem angegebenen Datum verzehrt werden. Verlasse dich auf deine Sinne und prüfe Aussehen und Geruch vor dem Genuss.

Kommentar 0 mag

Abgelaufene Konserven: Wann ist Vorsicht geboten?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf Konserven ist oft ein Quell der Verwirrung. Es signalisiert nicht den Zeitpunkt des Verderbens, sondern garantiert lediglich die Qualität des Produkts bis zu diesem Datum bei sachgemäßer Lagerung. Aber wie lange sind Konserven nach dem MHD noch genießbar? Die einfache Antwort: Es kommt darauf an.

Die Aussage, dass ungeöffnete Konserven bei kühler und trockener Lagerung mindestens 120 Tage nach dem MHD genießbar sind, ist eine grobe Richtlinie und keine Garantie. Diese Zeitspanne kann je nach Konservenart, Hersteller und Lagerbedingungen variieren. Ein entscheidender Faktor ist der Säuregehalt des Inhalts. Säurehaltige Konserven wie Tomaten oder eingelegtes Obst sind in der Regel länger haltbar als beispielsweise Fleischkonserven.

Auf Ihre Sinne verlassen: Die wichtigste Regel beim Umgang mit abgelaufenen Konserven ist die Prüfung mit den Sinnen. Bevor Sie eine Dose öffnen, sollten Sie sie sorgfältig untersuchen:

  • Dellen oder Beulen: Starke Dellen oder Ausbeulungen an der Dose können auf Schäden am Metall und somit auf ein Eindringen von Bakterien hindeuten. Solche Konserven sollten Sie unbedingt entsorgen. Leichte Dellen sind hingegen meist unbedenklich.
  • Ausgebeulte Deckel: Ein stark aufgeblähter Deckel ist ein deutliches Zeichen für Gärungsprozesse im Inneren. Hier besteht eine hohe Gefahr von bakterieller Kontamination – die Konserve muss weggeworfen werden. Ein leicht gewölbter Deckel hingegen ist nicht immer ein Indiz für Verderb.
  • Geruch: Ein ungewöhnlicher, säuerlicher oder fauliger Geruch ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Konserve verdorben ist. Auch hier gilt: Entsorgen!
  • Aussehen: Nach dem Öffnen sollten Sie den Inhalt auf Verfärbungen, Schimmelbildung oder ungewöhnliche Konsistenz prüfen. Zweifelhafte Konserven gehören in den Müll.

Zusätzliche Hinweise:

  • Lagerung: Die korrekte Lagerung ist entscheidend. Direkte Sonneneinstrahlung, hohe Temperaturen und Feuchtigkeit verkürzen die Haltbarkeit deutlich.
  • Konservenart: Wie bereits erwähnt, gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Konservenarten. Fleischkonserven sind generell empfindlicher als säurereiche Produkte.
  • Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Wenn Sie sich unsicher sind, ob eine Konserve noch genießbar ist, dann entsorgen Sie sie lieber. Lebensmittelsicherheit geht vor.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein abgelaufenes MHD bedeutet nicht automatisch, dass eine Konserve ungenießbar ist. Eine sorgfältige Prüfung anhand der oben genannten Punkte ist jedoch unerlässlich, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Im Zweifel entsorgen Sie die Konserve lieber, als ein Risiko einzugehen.