Wie stellt man Wasserhärte fest?

9 Sicht

Die Bestimmung der Wasserhärte basiert auf einer Titration. 5ml Wasserprobe reagieren mit einer grün gefärbten Lösung. Die Anzahl der Tropfen, bis die Farbe von rot nach grün wechselt, bestimmt den Härtegrad.

Kommentar 0 mag

Wasserhärte selbst bestimmen: Ein einfacher Test für Zuhause

Hartes Wasser – ein Begriff, der bei vielen mit verkalkten Wasserkochern und Waschmaschinen in Verbindung gebracht wird. Doch was genau bedeutet Wasserhärte und wie kann man sie selbst feststellen? Während professionelle Labore aufwendige Analysen durchführen, gibt es auch einfache Methoden für den Hausgebrauch, die zwar keine exakte wissenschaftliche Messung liefern, aber eine gute Einschätzung der Wasserhärte ermöglichen.

Die im Eingangstext beschriebene Methode mit der Titration und der Farbänderung ist eine vereinfachte Darstellung eines komplexeren chemischen Prozesses. Diese Methode nutzt in der Regel eine EDTA-Lösung (Ethylendiamintetraessigsäure) als Titriermittel. EDTA bindet die im Wasser enthaltenen Erdalkali-Ionen (vor allem Calcium und Magnesium), welche die Wasserhärte ausmachen. Die anfänglich grün gefärbte Lösung enthält einen Indikator, der seine Farbe von rot nach grün ändert, sobald alle Erdalkali-Ionen gebunden sind. Die Anzahl der benötigten Tropfen EDTA-Lösung korreliert dabei mit der Konzentration der Erdalkali-Ionen und somit mit der Wasserhärte.

Wichtig: Die Genauigkeit dieser Methode hängt stark von der Qualität der verwendeten Reagenzien und der sorgfältigen Durchführung ab. Ein einfacher Farbwechsel ist subjektiv und liefert nur einen groben Anhaltspunkt. Für präzise Ergebnisse ist ein professionelles Wasseranalyselabor unerlässlich.

Alternative Methoden zur groben Abschätzung der Wasserhärte:

  • Seifenversuch: Geben Sie eine bestimmte Menge Seife in zwei Gläser mit gleichem Wasserfüllstand. In einem Glas befindet sich Leitungswasser, im anderen destilliertes Wasser (weiches Wasser). Vergleichen Sie die Schaumbildung. Je weniger Schaum sich im Leitungswasser bildet, desto härter ist das Wasser. Dieser Test ist sehr ungenau, liefert aber einen ersten visuellen Eindruck.

  • Online-Rechner und Wasserversorger: Viele Wasserversorger geben die Wasserhärte ihrer Region auf ihrer Webseite an. Es gibt auch Online-Rechner, die anhand der Postleitzahl eine Schätzung liefern können. Diese Angaben sind meist zuverlässiger als selbst durchgeführte Tests.

Interpretation der Ergebnisse (bei Verwendung der Titrationsmethode):

Die Interpretation der Tropfenanzahl ist ohne Kalibrierung der verwendeten Lösung und Angabe der Konzentration nicht möglich. Die Hersteller von entsprechenden Wasserhärte-Tests liefern in der Regel eine Tabelle zur Übersetzung der Tropfenanzahl in Härtegrade (°dH, °fH oder ppm).

Fazit:

Während der einfache Titrationstest eine grobe Abschätzung der Wasserhärte ermöglicht, sollte man sich für exakte Ergebnisse an ein professionelles Labor wenden oder die Daten des Wasserversorgers nutzen. Die beschriebenen Alternativen liefern lediglich eine sehr grobe Orientierung. Die Kenntnis der Wasserhärte ist jedoch wichtig, um die richtige Waschmittelmenge zu dosieren und die Lebensdauer von Haushaltsgeräten zu verlängern.