Wie viel Liter pro Minute braucht ein Feuerwehrschlauch?
Feuerwehrschläuche liefern je nach Strahlrohr und Düsenaufsatz unterschiedliche Wassermengen. Ein C-Rohr kann mit Düse etwa 100 l/min bei 5 bar liefern, ohne Düse das Doppelte. Bei größeren B-Rohren sind es mit Düse rund 400 l/min, ohne Düse sogar bis zu 800 l/min bei gleichem Druck. Diese Durchflussraten ermöglichen eine effektive Brandbekämpfung.
Der Wasserdurchsatz von Feuerwehrschläuchen: Ein komplexes Thema
Die Frage nach dem Wasserverbrauch eines Feuerwehrschlauches lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Vielmehr hängt die Fördermenge pro Minute (l/min) von einer Vielzahl von Faktoren ab, die eng miteinander verzahnt sind und eine präzise Berechnung erschweren. Ein pauschaler Wert täuscht über die Komplexität des Systems hinweg.
Die entscheidenden Einflussfaktoren:
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Nennweite des Schlauchs: Die Nennweite, oft in Zoll oder Millimetern angegeben (z.B. B-Schlauch (75 mm), C-Schlauch (42 mm)), bestimmt den maximalen Innendurchmesser und damit den potenziellen Durchfluss. Größere Schläuche transportieren logischerweise mehr Wasser.
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Druck des Wassers: Der Wasserdruck im System (in bar gemessen) ist entscheidend. Ein höherer Druck führt zu einem höheren Wasserdurchfluss. Der Druck wird durch die Wasserversorgung (z.B. Hydrant, Tanklöschfahrzeug) und die Pumpenleistung beeinflusst. Der Druckverlust durch Reibung im Schlauch selbst ist ebenfalls relevant und steigt mit der Länge und dem Durchmesser des Schlauches.
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Art des Strahlrohres: Das Strahlrohr ist das entscheidende Element zur Formgebung und Regulierung des Wasserstrahls. Verschiedene Strahlrohre (z.B. Vollstrahlrohr, Sprühstrahlrohr, Nebelstrahlrohr) beeinflussen den Durchfluss signifikant. Ein Vollstrahlrohr liefert bei gleichem Druck eine geringere Wassermenge als ein Sprühstrahlrohr, dafür aber mit höherer Reichweite und Durchschlagskraft.
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Düsenaufsatz: Der Düsenaufsatz am Strahlrohr beeinflusst die Strahlform und den Durchfluss entscheidend. Eine kleinere Düse reduziert den Durchfluss, erhöht aber den Druck und die Reichweite des Strahls. Eine größere Düse erhöht den Durchfluss, verringert aber den Druck und die Reichweite.
Typische Werte als Orientierung:
Anstatt konkrete Liter-pro-Minute-Angaben zu nennen, die leicht falsch interpretiert werden können, ist es hilfreicher, mit Größenordnungen zu arbeiten:
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C-Schlauch: Mit einem C-Strahlrohr und Düse werden typischerweise Durchflussmengen im Bereich von 80 bis 120 l/min erreicht. Ohne Düse kann sich dieser Wert verdoppeln oder sogar noch höher liegen.
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B-Schlauch: Bei einem B-Strahlrohr und Düse liegt der Durchfluss im Bereich von 300 bis 500 l/min. Auch hier gilt: Ohne Düse steigt der Durchfluss deutlich an.
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A-Schlauch: Bei größeren A-Strahlrohren können deutlich höhere Durchflussmengen erreicht werden, die aber stark vom Druck und den verwendeten Strahlrohren abhängen.
Fazit:
Die Angabe einer präzisen Literzahl pro Minute für den Wasserdurchfluss eines Feuerwehrschlauches ist ohne die Kenntnis der oben genannten Faktoren unmöglich. Die angegebenen Werte dienen lediglich als grobe Orientierung und können je nach Einsatzszenario stark variieren. Die Feuerwehrleute wählen das Strahlrohr und die Düse je nach Bedarf und den Gegebenheiten am Einsatzort aus, um den optimalen Wasserdurchfluss und Strahlcharakteristik zu erreichen.
#Feuerwehr#Schlauch#Wasser:Kommentar zur Antwort:
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