Wie viele Aktien sollte man kaufen, damit es sich lohnt?

3 Sicht

Um ein diversifiziertes Aktienportfolio aufzubauen, empfiehlt sich, Einzelpositionen auf 2-3% des Gesamtinvestitionsbetrags zu begrenzen. Bei einem Anlagebetrag von 1.000 Euro entspräche das 25 Euro pro Aktie. Bei einer Million Euro wären es 25.000 Euro. So können Sie idealerweise 25 bis 40 verschiedene Aktien erwerben und das Risiko streuen.

Kommentar 0 mag

Wie viele Aktien braucht man wirklich, damit es sich lohnt? Ein Blick auf Diversifikation und Kosten

Die Frage, wie viele Aktien man kaufen sollte, um erfolgreich zu investieren, beschäftigt viele Anleger, vom blutigen Anfänger bis zum erfahrenen Börsenexperten. Eine pauschale Antwort gibt es nicht, denn die optimale Anzahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von deinem Anlageziel, deiner Risikobereitschaft und dem verfügbaren Kapital.

Diversifikation als Schlüssel zum Erfolg

Der Grundgedanke hinter dem Aufbau eines breit gefächerten Aktienportfolios ist die Diversifikation. Das bedeutet, dass du dein Kapital auf verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Branchen, Regionen und Größenklassen verteilst. Dadurch soll das Risiko verringert werden, dass der Verlust einer einzelnen Aktie dein gesamtes Portfolio stark beeinträchtigt. Stell dir vor, du setzt alles auf ein Pferd – wenn dieses stolpert, verlierst du alles. Verteilst du deine Wette auf mehrere Pferde, ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts deutlich geringer.

Die 2-3% Regel: Ein guter Richtwert

Eine häufig empfohlene Faustregel ist, Einzelpositionen auf 2-3% des Gesamtinvestitionsbetrags zu begrenzen. Das bedeutet, dass du bei einem Portfolio von 1.000 Euro idealerweise nicht mehr als 20-30 Euro in eine einzelne Aktie investieren solltest. Bei einer Million Euro wären es dementsprechend 20.000 – 30.000 Euro pro Aktie.

Vorteile dieser Strategie:

  • Risikostreuung: Durch die Investition in 25 bis 50 verschiedene Aktien minimierst du das Risiko, dass ein einzelnes Unternehmen dein gesamtes Portfolio negativ beeinflusst.
  • Teilnahme an potenziellen Gewinnern: Je breiter dein Portfolio aufgestellt ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du von den Gewinnen einzelner Aktien profitierst, die sich besonders gut entwickeln.

Warum nicht noch mehr Aktien? Die Kostenfrage!

Obwohl Diversifikation wichtig ist, kann es auch zu viel des Guten geben. Je mehr Aktien du in deinem Portfolio hast, desto schwieriger wird es, diese aktiv zu verwalten und den Überblick zu behalten. Außerdem spielen die Transaktionskosten eine wichtige Rolle.

Transaktionskosten: Ein oft unterschätzter Faktor

Jeder Kauf und Verkauf von Aktien verursacht Kosten in Form von Gebühren und Spreads. Diese Kosten können sich summieren und deine Rendite erheblich schmälern, besonders bei kleineren Anlagebeträgen. Wenn du beispielsweise für jeden Trade 5 Euro Gebühren zahlst und nur 25 Euro pro Aktie investierst, gehen bereits 20% deiner Investition für Gebühren drauf.

Die Gratwanderung: Diversifikation vs. Rentabilität

Die Kunst besteht also darin, ein Gleichgewicht zwischen ausreichender Diversifikation und überschaubaren Transaktionskosten zu finden.

Überlege dir folgende Fragen:

  • Wie hoch ist mein Anlagebetrag? Bei kleineren Beträgen solltest du dich auf wenige, gut recherchierte Aktien konzentrieren, um die Transaktionskosten gering zu halten.
  • Wie hoch sind die Gebühren meines Brokers? Wähle einen Broker mit günstigen Gebühren, besonders wenn du häufiger handeln möchtest.
  • Wie viel Zeit kann ich in die Portfolioverwaltung investieren? Je mehr Zeit du hast, desto mehr Aktien kannst du potenziell verwalten.
  • Welche Risikobereitschaft habe ich? Wenn du risikoscheuer bist, solltest du ein breiteres Portfolio in Betracht ziehen.

Alternativen zur Einzelaktienauswahl:

Für Anleger mit wenig Kapital oder wenig Zeit gibt es Alternativen zur direkten Investition in Einzelaktien:

  • Exchange Traded Funds (ETFs): ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Index (z.B. den DAX oder den S&P 500) abbilden. Mit dem Kauf eines einzigen ETFs investierst du automatisch in eine Vielzahl von Aktien.
  • Investmentfonds: Investmentfonds werden von Fondsmanagern verwaltet, die dein Geld in ein diversifiziertes Portfolio investieren.

Fazit

Die optimale Anzahl an Aktien, die man kaufen sollte, ist individuell. Die 2-3% Regel ist ein guter Ausgangspunkt, aber du solltest auch deine persönlichen Umstände, deine Risikobereitschaft und die Transaktionskosten berücksichtigen. Wichtig ist, dass du dich informierst, recherchierst und eine Strategie entwickelst, die zu deinen Bedürfnissen passt. Diversifikation ist wichtig, aber sie sollte nicht auf Kosten der Rentabilität gehen. Und vergiss nicht: Geduld ist eine Tugend an der Börse!