Welche Ladungssicherungsmittel gibt es im Seecontainer?

3 Sicht
Seecontainer bieten diverse Ladungssicherungsmöglichkeiten: Integrierte Zurrstege an Eckpfosten, Dach- und Bodenlängsträgern, sowie Zurrringe im Boden ermöglichen flexible Befestigung. Gesickte Seitenwände und der Holzboden tragen zusätzlich zur Stabilisierung bei.
Kommentar 0 mag

Ladungssicherung im Seecontainer: Ein Überblick über die Möglichkeiten

Die Reise über die Weltmeere stellt hohe Anforderungen an die Ladungssicherung in Seecontainern. Um Schäden durch Seegang, Vibrationen und starke Beschleunigungen zu vermeiden, ist ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Sicherungsmittel und deren korrekter Anwendung unerlässlich. Seecontainer bieten hierfür eine Reihe integrierter und externer Lösungen.

Integrierte Ladungssicherungsmöglichkeiten:

  • Zurrpunkte: Die Eckpfosten, Dach- und Bodenlängsträger moderner Seecontainer sind mit integrierten Zurrstegen und/oder Zurrpunkten ausgestattet. Diese fest verankerten Punkte bieten eine solide Basis für die Befestigung von Zurrgurten, Ketten oder Seilen. Die Anzahl und Tragfähigkeit der Zurrpunkte variiert je nach Containertyp und -größe und ist in der Regel auf einer Plakette im Containerinneren vermerkt.
  • Gesickte Seitenwände: Die wellenförmige Konstruktion der Seitenwände, auch Sicken genannt, trägt zusätzlich zur Stabilität der Ladung bei und verhindert ein Verrutschen, insbesondere bei palettierter Ware.
  • Holzfußboden: Der Holzboden bietet eine rutschhemmende Oberfläche und ermöglicht die Verwendung von Nägeln oder Schrauben zur Befestigung von Hilfsmitteln wie Kanthölzern oder Sperrholzbrettern, die die Ladung zusätzlich stabilisieren.

Zusätzliche Ladungssicherungsmittel:

Neben den integrierten Komponenten kommen häufig weitere Sicherungsmittel zum Einsatz:

  • Zurrgurte: Zurrgurte aus Polyester oder Stahl sind flexibel einsetzbar und ermöglichen eine kraftschlüssige Ladungssicherung. Ratschen oder Spannelemente erlauben eine präzise Anpassung der Spannung.
  • Stahlketten: Für besonders schwere Ladungen bieten Stahlketten eine hohe Zugfestigkeit und Sicherheit.
  • Stahlseile: Ähnlich wie Ketten bieten Stahlseile hohe Festigkeit, sind jedoch flexibler und leichter zu handhaben.
  • Sperrbalken: Sperrbalken aus Holz oder Metall werden eingesetzt, um Lücken zwischen Ladungseinheiten zu schließen und ein Verschieben zu verhindern.
  • Antirutschmatten: Antirutschmatten zwischen Ladung und Containerboden erhöhen die Reibung und minimieren die Gefahr des Verrutschens.
  • Luftpolster: Aufblasbare Luftpolster füllen Hohlräume und stabilisieren die Ladung, insbesondere bei ungleichmäßigen Formen.
  • Stausäcke: Stausäcke, gefüllt mit Granulat oder Luft, werden verwendet, um Lücken zu füllen und die Ladung zu fixieren.

Die Wahl der richtigen Ladungssicherungsmittel hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art und Gewicht der Ladung: Schwere und sperrige Güter erfordern robustere Sicherungsmittel als leichte und kompakte Ladungen.
  • Transportdauer und -strecke: Längere Seereisen und anspruchsvolle Routen erfordern eine besonders sorgfältige Ladungssicherung.
  • Verpackung: Die Art der Verpackung spielt ebenfalls eine Rolle. Palettierte Ware lässt sich in der Regel einfacher sichern als lose Güter.

Fazit:

Die richtige Ladungssicherung im Seecontainer ist essentiell für einen sicheren Transport. Durch die Kombination der integrierten Sicherungsmöglichkeiten des Containers mit geeigneten zusätzlichen Mitteln kann die Ladung effektiv fixiert und vor Schäden geschützt werden. Eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der Ladung sind dabei entscheidend. Im Zweifelsfall sollte immer ein Experte für Ladungssicherung konsultiert werden.