Wie viel Süßwasser gibt es auf der Erde in km3?
Der blaue Planet, doch wo ist das trinkbare Wasser?
Die Erde, unser blauer Planet, ist zu über 70% mit Wasser bedeckt. Ein beeindruckendes Bild aus dem All, das jedoch täuscht, wenn es um die Verfügbarkeit von lebenswichtigem Süßwasser geht. Denn von den gewaltigen Wassermassen sind nur etwa 2,5% Süßwasser – ungefähr 35 Millionen Kubikkilometer. Eine Zahl, die zwar immens klingt, relativiert sich schnell, wenn man bedenkt, wie dieses Süßwasser verteilt ist und wie viel davon tatsächlich für uns Menschen nutzbar ist.
Der Löwenanteil des Süßwassers, rund 24 Millionen Kubikkilometer, ist in Form von Eis in Gletschern, Polkappen und Permafrostböden gebunden. Diese gigantischen Reservoirs sind zwar essentiell für das globale Klima, doch das in ihnen gespeicherte Wasser ist für unseren direkten Bedarf unzugänglich. Es handelt sich um ein eingefrorenes Vermögen, dessen Abschmelzen zwar theoretisch die Süßwassermenge erhöhen würde, aber gleichzeitig katastrophale Folgen für den Meeresspiegel und die globalen Ökosysteme hätte.
Bleiben also rund 11 Millionen Kubikkilometer Süßwasser, die nicht in Eisform vorliegen. Doch auch hier ist der Großteil, geschätzte 10,5 Millionen Kubikkilometer, als sogenanntes Tiefengrundwasser in für uns schwer erreichbaren Tiefen gespeichert. Die Erschließung dieser Ressourcen ist technisch äußerst anspruchsvoll und mit hohen Kosten verbunden. Zudem birgt sie potentielle Risiken für die Stabilität des Untergrunds und die Qualität des Grundwassers.
Somit verbleibt ein vergleichsweise kleiner Rest von nur etwa 0,5 Millionen Kubikkilometern Süßwasser, der sich auf die für uns zugänglichen Quellen verteilt. Davon befinden sich rund 100.000 Kubikkilometer in leicht zugänglichen Oberflächengewässern wie Seen, Flüssen und Feuchtgebieten sowie im oberflächennahen Grundwasser. Diese vergleichsweise geringe Menge muss den Durst der gesamten Menschheit stillen, die Landwirtschaft bewässern und die Industrie am Laufen halten.
Die Diskrepanz zwischen dem scheinbaren Überfluss an Wasser auf unserem Planeten und der knappen Verfügbarkeit von nutzbarem Süßwasser macht deutlich, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit dieser Ressource ist. Verschmutzung durch Industrie, Landwirtschaft und Haushalte, ineffiziente Bewässerungssysteme und der steigende Wasserbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung setzen die bereits knappen Süßwasserreserven unter enormen Druck.
Die Folgen sind regional unterschiedlich, reichen aber von Wasserknappheit und Dürren über die Verschlechterung der Wasserqualität bis hin zu Konflikten um die Verteilung der Ressource. Es ist daher unabdingbar, globales Bewusstsein für die Bedeutung des Süßwassers zu schaffen und Strategien zu entwickeln, um die verfügbaren Reserven zu schützen und effizienter zu nutzen.
Dazu gehören Maßnahmen wie der Ausbau von wasseraufbereitenden Anlagen, die Entwicklung wassersparender Technologien in Landwirtschaft und Industrie, die Sanierung verschmutzter Gewässer und die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Wasser im Alltag. Nur durch gemeinsames Handeln können wir sicherstellen, dass auch künftige Generationen Zugang zu sauberem Süßwasser haben. Denn Wasser ist nicht nur eine Ressource, sondern die Grundlage allen Lebens auf unserem blauen Planeten.
#Erdvolumen#Süßwasser#WassermengeKommentar zur Antwort:
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