Ist normales Wasser ein guter Stromleiter?

Ist normales Wasser ein guter Stromleiter?

Im Gegensatz zu landläufiger Meinung leitet reines Wasser keinen elektrischen Strom. Tatsächlich ist es ein ausgezeichneter Isolator. Die Fähigkeit von Wasser, Strom zu leiten, hängt von der Anwesenheit gelöster Salze und Mineralien ab.

Ionisierte Teilchen als Stromleiter

Wenn Salze oder andere ionische Verbindungen in Wasser gelöst werden, dissoziieren sie in ihre Bestandteile, die als Ionen bezeichnet werden. Diese Ionen tragen elektrische Ladungen und können sich frei im Wasser bewegen. Wenn eine elektrische Spannung an das Wasser angelegt wird, bewegen sich die positiv geladenen Ionen (Kationen) zur negativen Elektrode, während sich die negativ geladenen Ionen (Anionen) zur positiven Elektrode bewegen. Diese Bewegung von Ionen stellt einen elektrischen Strom dar.

Leitfähigkeit als Maß für gelöste Stoffe

Die elektrische Leitfähigkeit eines Wassers ist ein Maß für seine Fähigkeit, Strom zu leiten. Je höher die Leitfähigkeit, desto mehr gelöste Stoffe sind im Wasser vorhanden. Die Leitfähigkeit wird in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm) gemessen.

Reines vs. normales Wasser

Reines Wasser hat eine sehr geringe Leitfähigkeit von etwa 0,055 µS/cm. Dies bedeutet, dass es nur sehr wenige gelöste Stoffe enthält und kein guter Stromleiter ist. Im Gegensatz dazu enthält normales Leitungswasser in der Regel eine Vielzahl von gelösten Salzen und Mineralien, die seine Leitfähigkeit erhöhen. Die Leitfähigkeit von Leitungswasser kann je nach Region und Wasserquelle zwischen 100 und 1000 µS/cm variieren.

Fazit

Während reines Wasser kein guter Stromleiter ist, kann normales Wasser aufgrund der Anwesenheit gelöster Stoffe Strom leiten. Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser dient als Indikator für die Konzentration gelöster Stoffe und kann verwendet werden, um die Qualität des Wassers zu überwachen.