Kann man aus dem Flugzeug Polarlichter sehen?

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Auf Transatlantikflügen in die oder aus den USA sowie bei Flügen nach Island kann man Glück haben und bei Überquerung der Arktis Polarlichter sehen, da sie nördlich des sechzigsten Breitengrads auftreten.

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Grüne Lichter über den Wolken: Kann man Polarlichter aus dem Flugzeug sehen?

Der Anblick tanzender, grüner Lichter am Nachthimmel – ein magischer Moment, der viele Menschen fasziniert. Doch Polarlichter, auch Aurora Borealis genannt, sind nicht überall zu beobachten. Die Frage, ob man sie aus einem Flugzeug sehen kann, ist daher naheliegend und die Antwort ist ein spannendes “Ja, aber…”.

Die Voraussetzung für die Sichtung aus der Luft ist vor allem die richtige Flugroute und der richtige Zeitpunkt. Polarlichter entstehen durch die Interaktion von Sonnenwind und der Erdatmosphäre in hohen Breitengraden. Sie treten hauptsächlich in einer ovalen Zone um den magnetischen Nordpol auf, die sich je nach Sonnenaktivität ausdehnen und verformen kann. Das bedeutet konkret: Je weiter nördlich (oder südlich, für die Aurora Australis) der Flug verläuft, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Aurora zu erblicken.

Flüge über die Arktis, etwa auf Transatlantikverbindungen zwischen Europa und Nordamerika, bieten daher besonders gute Chancen. Auch Flüge nach Island, Skandinavien oder Alaska erhöhen die Wahrscheinlichkeit. Die Beobachtung ist jedoch nicht garantiert, selbst wenn man sich in der richtigen geografischen Region befindet. Denn die Polarlichter sind ein dynamisches Phänomen; ihre Intensität variiert stark, und sie können sich schnell entwickeln und wieder verblassen. Eine starke Lichtverschmutzung, etwa durch den Vollmond oder Stadtlichter am Boden, kann die Sichtbarkeit zusätzlich beeinträchtigen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Flughöhe. In der Regel befinden sich Flugzeuge in einer Höhe von 10.000 bis 12.000 Metern, was eine gute Perspektive auf das Phänomen bietet. Die dünnere Atmosphäre in dieser Höhe kann jedoch auch dazu führen, dass die Farben der Aurora etwas weniger intensiv erscheinen als am Boden.

Die beste Zeit zur Beobachtung ist während der Polarnacht, also in den Wintermonaten. In diesen Monaten sind die Nächte lang und dunkel genug, um die oft schwach leuchtenden Polarlichter gut erkennen zu können. Auch die Sonnenaktivität spielt eine entscheidende Rolle. Eine erhöhte Sonnenaktivität, die durch die Beobachtung von Sonnenflecken und geomagnetischen Stürmen vorhergesagt werden kann, erhöht die Chancen auf ein intensives und sichtbares Polarlichtspektakel.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Chance, Polarlichter aus dem Flugzeug zu sehen, ist real und auf bestimmten Flugstrecken sogar recht hoch. Aber es ist ein Glücksspiel, das durch sorgfältige Planung – die Wahl der richtigen Flugroute und des richtigen Zeitpunkts – deutlich verbessert werden kann. Wer sich dieses unvergessliche Naturschauspiel vom Himmel aus wünscht, sollte die Augen offen halten und sich auf ein bisschen Glück verlassen. Denn die Schönheit der Aurora Borealis ist eine Belohnung, die jede Mühe wert ist.